Probefahrt CD1 Cargo – Heisenberg

Heisenberg CD1

Vergangene Woche hatten wird die Möglichkeit das Lastenrad der Firma Heisenberg, das CD1 Cargo, zu testen. Räder der Manufaktur werden nur im Direktvertrieb angeboten. Daher ist es auch nicht möglich diese bei einem Fahrradhändler auszuprobieren.

Wie also kommt man zu einer Probefahrt?

Um eine Heisenberg Fahrrad auszuprobieren muss man sich auf der Homepage der Firma anmelden. Einige Tage später erfolgt  dann ein Rückruf. Im Rahmen des Telefonats kann das Wunschmodell auswählt und eine Probefahrt vereinbart werden. Dieser Termin wird dann vom zuständigen Regionalpartner bestätigt. Sowohl der telefonische Kontakt mit der Mitarbeiterin der Firma Heisenberg als auch dem Reginoalpartner verlief jeweils unkompliziert und sehr freundlich, so dass wir eine Woche nach dem Erstkontakt einen Zeitpunkt für die Probefahrt ausmachen konnten.  Wie es sich für eine echte Bakfitets-Familie gehört, sollte es natürlich das Cargo-Bike sein.

Der Probefahrt Termin

Pünktlich zum vereinbarten Termin ist ein Sprinter der Firma Heisenberg bei uns zu Hause vorgefahren, das CD1 wurde abgeladen und fahrbereit gemacht. Nach einer Kurzen Einweisung in das Rad konnte es losgehen. Für ca. eine Stunde stand uns das Lastenrad, in der langen Version, zur Verfügung.  Der Mitarbeiter informierte währenddessen über technische Aspekte und die Firmenphilosophie.

Die Spezifikationen des CD1 Cargo
Länge (lange Version):253 cm
Länge (kurze Version)229 cm
Breite:78 cm
zul. Gesamtgewicht:280 kg
Eigengewicht:45 kg
Display:Bosch Purion
Bremsen:Tektro Auriga Twin hydraulische Scheibenbremse
Antrieb:Gates Carbon Drive
Motor:Bosch Performance Line CX 25 km/h
Akku:500 Wh
Schaltung:Nuvinci N380 SE Harmony
Preis:€ 5995.-

Quelle: Fa. Heisenberg

Wie Fährt sich das Rad?

Das CD1 ist eine mehrspuriges Lastenrad mit Neigetechnik. Im Prinzip ein ähnliche Konzept wie das MK1-e, dass wir  bereits getestet und genutzt haben. Das Cargo-Bike von Heisenberg besitzt einen Arretierungshebel, der mit dem Fuß bedient wird, um das Neigen abzustellen. Dieses Feststellen dient zur besseren Beladung und zum Anfahren. Mittels eines Hebels am Lenker kann die Arretierung, sobald man rollt, gelöst werden und der Neige-Spaß in den Kurven kann beginnen. Sarah durfte als Erste fahren und hatte keinerlei Probleme das Rad zu steuern. Auch für Carola und mich war das Handling der Anfahrhilfe und der Kurvenneigung kein Problem. Ich denke, dass die Erfahrung mit  großen Rädern hierbei sicher hilfreich war. Wie auch unsere Lastenrädern beschleunigt das Heisenberg, je nach gewählter Unterstützungsstufe, nach wenigen Metern auf 26 km/h und man denkt man sei langsamer unterwegs. Das Verhalten in den Kurven ist toll, wenn man sich traut die Neigung voll auszuschöpfen. Diese Erfahrung habe ich auch mit dem MK1 gemacht. Bei höheren Geschwindigkeiten (bergab habe ich 40 km/h erreicht) steuert sich das Rad sehr gut. Leider konnten wir aufgrund des Zeitlimits nicht in die Innenstadt fahren um das das Verhalten im Bereich von Straßenbahnschienen zu testen. Doch aufgrund der geringeren Spurweite (Das MK1 hat fast 1m) ist es vermutlich einfacher zwischen den Schienen zu fahren.

Am CD1 sind grundsätzlich sehr hochwertige Komponenten verbaut. Die Schutzbleche sind aus Aluminium und aufgrund der Bauweise sehr stabil, so dass am Hinterrad an den Streben Packtaschen angebracht werden können.

Die Ladefläche ist mit einem Schienensystem ausgestattet, in das die Zubehörteile eingerastet werden können. Auch Zurrpunkte (unterhalb der Ladefläche) sind ausreichend vorhanden.

Gewöhnungsbedürftig ist für mich die Harmony-Variante der Nuvinci Schaltung. Bei der nicht automatischen Variante, die ich gewohnt bin, muss ich je nach Geschwindigkeit und Gelände nachregulieren. Die Harmony übernimmt das selbständig um immer in etwa die selbe Trittfrequenz zu fahren.

Am Rad ist das Puriondisplay von Bosch verbaut. Das kleinste Steuergerät bietet mir, nachdem ich das Nyon gewohnt bin, zu wenige Informationen. Auch das ist sicher Geschmacksache.

 im Video sieht man die Lenkung des Lastenrads

Fazit

Das mehrspurige Cargo-Bike fährt sich aufgrund der Neigetechnik spritzig und dynamisch. Trotz seiner Länge von über 2,5 Metern können Kurven eng gefahren werden. Das Durchfahren von Sperrpfosten ist aufgrund der, für eine Dreirad, geringen Breite problemlos möglich. Das Rad ist hochwertig verarbeitet und besitzt durchgängig sehr gute Komponenten. Negativ ist aus meiner Sicht anzumerken, dass kein Schnellspanner für den Sattel verbaut ist und auch die Höhenverstellung des Lenkers nur in sehr begrenztem Umfang, durch Neigen des Vorbaus, mit Werkzeug möglich ist.Gerade innerhalb einer Familie (unterschiedliche Körpergrößen) schränkt das die spontane Nutzung ein. Aktuell gibt es keine Möglichkeit einen zweiten Akku (DualBattery) unterzubringen, was beim regelmäßigen Transport schwerer Lasten zum Nachteil werden kann. Optisch hat uns das Heisenberg nicht angesprochen. Es ist nur in silber erhältlich und die Zubehörpalette bietet, aus meiner Sicht, nur einen geringen Umfang für die familiäre Nutzung.

Ich denke das Konzept der Direktvermarktung ist Geschmacksache. Nachdem ich gerne zu unserem örtlichen Radhändler gehe um neue Modelle zu sehen und auch Materialien für Wartung und Pflege zu kaufen, würde ich das Konzept der Firma Heisenberg als Nachteil empfinden. Wohnt man hingegen weit von einem Vertragshändler oder einer Bosch-Servicestation entfernt kann es ein Vorteil sein wenn der Service nach Hause kommt.

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