Ammersee 2019

(Werbung, da Produkte und Marken genannt werden)

Pfingstferien!! Das bedeutet bei uns, dass wir mit den Rädern auch mal raus aus unserem urbanen Alltagsumfeld kommen. Wie jedes Jahr verbringt unsere große Tochter die zweite Ferienwoche am Ammersee beim Segeln, und traditionell steht am am ersten Abend Carolas Riesenburger auf dem Speiseplan.

Mit den Rädern zum Ammersee

Nachdem wir in den vergangenen Jahren das Tinker und das Packster 40 von der Radstation als Testräder bekommen hatten, durfte uns heuer ein Multicharger Vario begleiten. Das Long-, oder wie ich schon gelesen habe Mid-Tail (da der Gepäckträger nicht ganz so lange ist wie bei den üblichen Longtails) ist mit 1000 Watt/h Akkuleistung ausgestattet. Ein Testbericht zum Multicharger folgt in Kürze.

Multicharger
Multicharger
Gepäck für eine Nacht

Das Ladevolumen von drei Lastenrädern (Load, Packster 40 und, wie erwähnt, ein Multicharger) übersteigt bei weitem den Bedarf, wenn man nur für eine Übernachtung Gepäck mitnehmen muss. Somit konnte Kleidung, Brotzeit und auch Werkzeug problemlos untergebracht werden. Auch eine Tasche mit Büchern und Heften für den literarischen Teil der Fahrt war mit an Bord. Da ja abends das Thema „Verpflegung von 30 hungrigen Seglern“ auf der Tagesordnung stand, war unser erstes Ziel ein türkischer Feinkostladen um noch acht große Fladenbrote einzuladen. Diese verschwanden locker in einer der 33 Liter Packtaschen des Multichargers.

Die Route

Die gesamte Strecke verläuft, bis auf drei vier Kilometer, komplett fernab des Straßenverkehrs und komplett ampelfrei, wobei das aufgrund des Abstechers zum Brotkauf für den Hinweg nicht ganz korrekt ist.

Hinweg zum Ammersee
Hinweg zum Ammersee

Die ersten gut 20 Kilometer führte uns die Strecke entlang des Lechs, den wir an der ersten Staustufe überquerten um dann einem Bachlauf folgend in Richtung der Staustufe 22 weiter zu fahren.

Der Lochbach
Der Lochbach

An dieser Stelle machen wir traditionell eine kurze Pause um das verlorene Wasser nachzutanken. Der Bach ist zwar klar aber wir bevorzugen dennoch das mitgebrachte Nass aus den Flaschen.

Trinkpause
Trinkpause

Nach der zweiten Staustufe verließen wir den Fluß und es ging weiter, durch die Felder, auf meist asphaltierten Wegen. Auch auf diesem Teilstück Richtung Prittriching hatten wir keinen Kontakt zum motorisierten Verkehr.

Mohnfelder
Mohnfelder

Über Pestenacker und Walleshausen führte uns unsere Strecke nach Kaltenberg.

Schöne Wege abseits des Verkehrs
Schöne Wege abseits des Verkehrs

Dort kann man, zumindest wenn keine Veranstaltungen stattfinden, hervorragend Pause machen, da reichlich schattige Sitzgelegenheiten vorhanden sind. Auch die aufgehängten Hängematten wurden ausgiebig getestet.

Hängemattentest
Hängemattentest

Nach einer erholsamen Pause ging es weiter Richtung Ammersee. Zwischen Kaltenberg und Geltendorf muss man, wenn auch nur für zwei bis drei Kilometer, auf der Bundesstraße fahren. Selbst dieses kurze Stück mit wenig Verkehr zeigt wie schön die übrigen Streckenabschnitte sind. Es ist schon eine komisches Gefühl, wenn man von PKWs mit hoher Geschwindigkeit knapp überholt wird. Wie gesagt, es war nur ein sehr kurzer Streckenabschnitt, aber zwei solche Erlebnisse reichen eigentlich schon. Zum Glück geht es nach Geltendorf weiter auf einer schönen Allee, die für den Verkehr gesperrt ist, nach St. Ottilien. Das Kloster wurde 1884 gegründet und aktuell leben und arbeiten dort etwa 110 Mönche.

Über Pflaumdorf ging es weiter nach Greifenberg. Am Ortseingang überquert man die liefergelegte Autobahn 9 und ist plötzlich wieder im üblichen Verkehrsgeschehen des 21´ten Jahrhunderts angekommen. Der Lärm der dahinbrausenden Fahrzeuge ist zum Glück schnell vorbei und nach drei weiteren Kilometer hatten wir Schondorf am Ammersee erreicht. Hier konnten wir noch die Auswirkungen des Unwetters mit großen Hagelkörnern in der vergangenen Woche erkennen. Zahlreiche Dächer waren beschädigt, eigentlich alle Fahrzeuge am Straßenrand hatten Schäden bis hin zu geborstenen Windschutzscheiben. Mitarbeiter der Gemeinde waren damit beschäftigt Massen an Laub zusammen zu fegen. Da genießt man den sonnigen Tag gleich noch mehr.

Ab Schondorf ging es dann entlang des Ammersees bis nach St. Alban. Unser Ziel erreichten wir nach knapp vier Stunden, wobei die reine Fahrzeit bei unter drei Stunden gelegen hat.

Am Ziel
Am Ammersee
Am Ammersee

Trotz des Windes und der Unterstützung der Motoren musste erst einmal der Schweiß abgewaschen werden. Das funktioniert natürlich am besten mit einem Bad im See.

Erfrischung nach 63 Kilometern
Erfrischung nach 63 Kilometern

Nach dem Wellenbad (aufgrund des Windes) machen wir uns auf nach Dießen um uns mit einem leckeren Spaghettieis zu belohnen. Auch das gehört mittlerweile irgendwie dazu.

Belohnung
Belohnung

Bei dieser Gelegenheit haben wir den Lastenradanteil in der Marktgemeinde drastisch erhöht.

Erhöhtes Verkehrsaufkommen
Erhöhtes Verkehrsaufkommen

Das Eis und der Espresso waren viel zu schnell verzehrt, und während am See, offenbar durch den Wind, kaum etwas von der diesjährigen Mückenplage zu spüren war, suchten uns im Schatten vor der Eisdiele schon ein paar der stechenden Biester heim. Der Ober roch, aus gutem Grund, wie wenn er in Autan gebadet hätte. Dennoch war es in diesem Moment noch harmlos.

Aber dann!!! Unsere Unterkunft, wie in den letzten beiden Jahren bei der Familie Veith, lag nur ein paar Meter entfernt. Als wir die Räder wie üblich in den Carport schoben, wurden wir von einer Armada von Stechmücken attackiert. So schnell hatten wir noch nie ausgeladen! Also schnell ins (mückenfreie!!!) Zimmer, die Wäsche deponiert und zurück zum See.

Am See hielt sich das Mückenproblem in Grenzen
Am See hielt sich das Mückenproblem in Grenzen
Carolas Riesenburger

Es ist nicht etwa so, dass man für 30 hungrige Segelfreunde nur Riesenburger machen kann, aber die Teile waren in den letzten Jahren soo begehrt, dass es auf ausdrücklichen Wunsch erneut Hamburger XXXL gab.

Noch ohne Hackfleisch
Noch ohne Hackfleisch
Der fertige Burger
Der fertige Burger

Nach dem Catering ging es dann zurück nach Dießen um unser Nachtlager zu beziehen.

Zurück zur Unterkunft
Zurück zur Unterkunft

Zurück in unserem Ferienappartement waren wir froh in den geschlossenen Räumen den Mücken entflohen zu sein. In diesem Jahr gab es wirklich unzählige von den Blutsaugern. Für die Nachtruhe hieß es entweder schwitzen oder gestochen werden. Wir haben uns für Variante 1 entschieden und die Fenster geschlossen gehalten.

Tag zwei mit Rückfahrt

Nach einem tollen Frühstück saßen wir gegen neun wieder in den Sätteln unserer Räder und rollten Richtung Heimat. Die Route verlief im wesentlichen auf den gleichen Wegen wie am Hinweg. Im Klosterladen von St. Ottilien hielten wir kurz an um etwas Obst und Gemüse als Proviant zu bunkern. Meine beiden Begleiterinnen erstanden zudem noch zehn Liter Apfelsaft von den klostereigenen Streuobstwiesen. Gut wenn man Radtouren mit Lastenrädern unternimmt.

Einkaufen im Klosterladen
Einkaufen im Klosterladen

Gegen Mittag machten wir eine kurze Pause an einem Bach, den wir im vergangenen Jahr entdeckt hatten. Auf der Bank saß bereits ein älterer Herr, ebenfalls mit einem eBike unterwegs. Und so kamen wir ins Gespräch. Es stellte sich heraus, dass er bereits über 80 Jahre alt war und bei gutem Wetter täglich mit dem Rad (so 30 bis 40 Kilometer) unterwegs ist. Das Ziel habe ich auch, mit über 80 noch regelmäßig mit dem Rad unterwegs sein. Zum Glück ist bis dahin noch ein wenig zeit.

Nach ca. einer Stunde mit netter Unterhaltung ging es weiter Richtung Lech. An der Staustufe 22 lebt offenbar ein Schar Gänse, die hatten wir schon am Hinweg gesehen. Die Tiere ließen sich durch uns kaum aus der Ruhe bringen.

Gänse auf unserem Weg
Gänse auf unserem Weg

Das letzte Stück unseres Weges führte uns durch den Augsburger Stadtwald, den Sieben-Tisch-Wald, denn dort war es angenehm kühl und die Wege eignen sich hervorragend zum Fahren mit den Rädern. 66 Kilometer und knapp drei Stunden später waren wir wieder zu Hause.

Fazit

Auch in diesem Jahr eine tolle Tour zum Ammersee mit neuen Eindrücken und Erlebnissen. Es ist von Vorteil mit großen Rädern, die sich auf solchen Strecken übrigens hervorragend als Tourenräder eigenen, unterwegs zu sein, denn man weiß nie wieviel Apfelsaft man nach Hause transportieren muss. Schön ist es auch immer ohne Panne wieder gesund zu Hause anzukommen.

Der Hinweg auf Komoot mit den GPS-Daten

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