Eine heiße Woche und eigener Strom

Ja, diese Woche war wirklich heiß. Hierfür gab es gleich mehrere Gründe. Der offensichtlichste ist die momentane Wetterlage. Auch nachts hatten wir mehrfach über 20°C, was dazu führt, dass ich schon morgens in kurzen Hosen und im T-Shirt aus dem Haus gehen konnte. Ich genoss es jeden Tag mit dem Rad unterwegs zu sein und mir den Fahrtwind um die Nase wehen zu lassen. Gerade am Nachmittag, bei über 30°C, hätte ich nicht für viel in einem Auto sitzen wollen. Denn, so schreibt die Augsburger Allgemeine Zeitung am Freitag:

Autofahrer-Stress bei Rekordhitze

Der ADAC gibt bekannt, dass Temperaturen von weit über 30 Grad den Autofahrern besonders zu schaffen machen. Sie würden schneller müde und unkonzentriert. So ereignet sich jeder siebte Verkehrsunfall mit Verletzten an Sommertagen mit 25 Grad und mehr.

Wie schon erwähnt, die Hitze war nicht mein Problem. Aber durch wegen der Hitze unkonzentrierte Autofahrer erlebte ich im Laufe der Woche einige heiße Situationen.

Toter Winkel oder blinder Fleck

In der Nähe von abbiegenden LKWs bin ich grundsätzlich vorsichtig und zurückhaltend. Ich denke genau dieser Umstand hat mich vor schlimmeren bewahrt. Eigentlich ein Klassiker in der Unfallstatistik mit Radfahrern. Der rechts abbiegende Lastwagen. Ich war auf dem parallel verlaufenden Radweg, der sogar mit einem Grünstreifen von der Straße abgesetzt ist (Augsburg Stuttgarter Straße) unterwegs und wollte rechts abbiegen. Ca. 100 Meter vor der Abzweigung wurde ich von einem LKW überholt, der dann ebenfalls rechts abgebogen ist. Nur durch eine heftige Bremsung konnte ich verhindern, dass wir zeitgleich in der, für uns beide zu engen, Kurve ankamen. 

Als ich den Fahrer nach dem Abbiegen auf die Gefahrensituation angesprochen habe, zuckte er nur die Schultern und meinte: „toter Winkel.“

Offenbar finden sich an LKWs mehr tote Winkel als ich dachte. Oder war es doch eher ein blinder Fleck? Eine weitere Erklärung liefert ja der ADAC….

Temperaturen über 30 Grad machen Autofahrern zu schaffen

Den Radfahrern indirekt auch, wie die geschilderte Situation deutlich macht.

Knapp rechts überholen

Ein weiterer Beweis für das Leiden der Autofahrer bei Hitze ereignete sich am Donnerstag. Als ich mich auf der Fahrbahn zum links abbiegen eingeordnet hatte wurde ich, obwohl die Fahrbahn deutlich zu eng war, mit ca. 20 cm Abstand in hohem Tempo rechts überholt. Wenn ich darüber nachdenke, dann kann das eigentlich nicht die Hitze gewesen sein. Der Vorfall ereignete sich morgens um 06:45 Uhr. Die Frage ist nun, woran liegt es dann? Oder hat der ADAC nicht recht und die Probleme beginnen bereits bei 21 Grad.

Hitze oder großer Hunger

An der selben Stelle, wie bei meinem Erlebnis mit dem LKW, wurde ich gestern am späteren Abend erneut fast über den Haufen gefahren. Diesmal frontal. Als ich mich der Kreuzung näherte standen drei PKWs auf der dortigen Linksabbiegerspur um in den Gablinger Weg einzufahren. Bei den ersten beiden ist das mit hohem Tempo und quietschenden Reifen problemlos gelungen ohne mich zu gefährden. Die Fahrerin des dritten Autos aber ist dann in Lemming-Manier, nach kurzem Zögern, hinter den andren her gefahren. Wer die Stelle kennt, weiß das dort ein Schnellrestaurant angesiedelt ist. Offenbar wird es bei Hitze und Hunger für Radler doppelt gefährlich.

Eigener Strom

Seit Freitag können wir unsere e-Bikes mit eigenem Strom vom Hausdach füttern. Die Platten wurden ja bereits Ende Mai auf unserem Dach installiert, aber der Wechselrichter fand erst vorgestern zu uns. Bei idealem Wetter erzeugt unsere 6,35 kWp Anlage jetzt also unseren eigenen Strom. Da wir aktuell noch auf den Stromspeicher warten und der Zähler zur Ermittlung der Einspeisung noch nicht installiert ist, müssen wir den Strom wohl oder übel dann verbrauchen wenn er anfällt. Ich habe seit dem ersten Laden des Akkus mit Sonnenstrom irgendwie das Gefühl, dass das Rad noch zügiger unterwegs ist und ein leichtes Leuchten von sich gibt. Oder bilde ich mir das nur ein?

eigener Strom

Fazit

Autofahren bei Hitze ist riskant (warnt der Autofahrer Club). Radfahren aufgrund des genannten Risikos ebenfalls. Trotzdem ist Radfahren bei angenehmen oder heißeren Temperaturen angenehm. Und mit Strom vom eigenen Dach gleich doppelt.

1 thought on “Eine heiße Woche und eigener Strom”

  1. bei einem LKW gibt es leider viele tote Winkel. Die ließen sich durch Kameras aber „lebendig“ machen. Leider ist da von Gesetz her noch nicht genug vorgeschrieben und freiwillig machen das sehr wenige. Und dann gibt es leider auch noch viele, die sich im Straßenverkehr rücksichstslos verhalten.
    Ich, selbst Load- und Lkw-Fahrer, erlebe das immer wieder, egal mit welchem Fahrzeug ich unterwegs bin.

    Ansonsten kann ich dir nur recht geben. Radeln hat immer etwa, egal bei welchem Wetter.

    Schöne Grüße und guten Transport!
    Rudi Platz

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