Fahrräder von Kindern und Jugendlichen und Sicherheit im Straßenverkehr

Das Rad von Emmas Freundin

Vor kurzem war Carola mit Emma und deren Freundin mit dem Rad unterwegs. Schon von weitem konnte man ein lautes Quietschen und Scheppern hören und das Treten war sichtlich mühsam. Carola meinte zu mir, „Kannst du dir das Rad mal ansehen“. Ein paar Tage später ergab sich die Gelegenheit. Die erste Baustelle bei dem 24‘‘ Rad war ein mächtiger Achter, ach was sage ich ein 16-er im Hinterrad. Also erst mal das Rad raus, den Mantel runter und rein in den Zentrierständer. Nach ein paar Minuten war das Ding wieder rund. Auch die Bremsen zeigten kaum Wirkung, mit ein paar Handgriffen stellte sich aber auch hier rasch ein befriedigendes Ergebnis ein. Als nächstes noch das lockere Schutzblech und den Ständer festgeschraubt und schon machte das Fahrrad einen völlig anderen Eindruck. Die Kette war so trocken, dass ich sie als Saharakette bezeichnen würde. Mit ein wenig Öl ließ sich auch dieses Problem beseitigen. Zum Schluss noch eine vernünftige Menge Luft in die Pneus und dem neuen Rollvergnügen stand nichts mehr im Weg.

Nachdenklich

Nach den durchgeführten Pflege- und Wartungsmaßnahmen bat ich Emmas Freundin eine Probefahrt zu machen. Die Antwort auf meine Frage ob alles in Ordnung sei war ein Grinsen von einem Ohr bis zum anderen und die Aussage, „es fährt ja wirklich“.

In den nächsten Tagen beobachtete ich vor allem die Räder von Kindern und Jugendlichen und stellte fest, dass der Zustand des Rades der Freundin eher die Regel ist. Warum eigentlich? Könnte das ein Grund sein warum dieser Altersgruppe später Radfahren keinen Spaß macht?

Was kann also getan werden

Unsere Töchter haben seit sie Radfahren können vernünftige Räder. Natürlich ist nach oben immer Luft. Uns kam es vor allem darauf an, dass die Fahrzeuge robust sind und auch mit vernünftigen Bremsen ausgestattet sind. Ein Nabendynamo war obligatorisch. Ebenso eine Ausstattung nach StVO.

Der Vorteil an hochwertigeren Rädern ist ,dass man diese auch wieder zu einem guten Preis verkaufen kann, wenn sie nicht mehr die richtige Größe haben. Somit relativieren sich die Mehrausgaben beim Kauf des Fahrzeugs. Neben der Anschaffung ist aber auch Wartung und Pflege unerlässlich. Es muss ja nicht ausufern, aber ab und zu mal ein Lappen, ein wenig Öl und vor allem Luft in den Reifen wirken hier schon Wunder. Wichtig finde ich auch, dass die jungen Fahrer und Fahrerinnen lernen wie Räder gepflegt werden und auch wie man einfache Reparaturen durchführt. Mich erschreckt es immer wieder wenn Menschen zwischen 20 und 30 Jahren nicht einmal einen Reifen flicken können. Ich fürchte es scheitert schon am Ausbau der Laufräder. Zugegeben, je ausgefeilter die Räder sind oder deren Komponenten, desto schwieriger wird es. Die Nuvinci Schaltung im Load kann es einem ohne Erfahrung schon schwer machen. Daher ist es sicher gut den Ausbau der Laufräder unter optimalen Bedingungen, also z.B. in der heimischen Garage, zu üben.

Natürlich sind hochwertige Räder keine Garantie, dass Kinder und Jugendliche später das Fahrrad als Verkehrsmittel nutzen. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt und wenn es Spaß macht wird es schon gelingen. Emma macht demnächst, im Rahmen eines Schulprojektes, eine Tag Praktikum in der Radstation. Für diesen Tag haben wir auch den ersten Kundendienst für Jollienchen (Packster 40) ausgemacht den sie dann begleitet und sicher auch Hand anlegen darf. Ich denke, sie wird sicher einiges zum Thema Fahrrad bzw. eBike lernen und kann dieses Wissen in Zukunft gut brauchen.

Fahrspaß

Emma und ich sind heute knapp 30 Kilometer auf Einkaufstour unterwegs gewesen. Ein Baumarktbesuch, der Biobauer und die Radstation standen auf dem Programm. Am Schluss waren 50m Erdkabel, eine 5 kg Propangasflasche (gefüllt), 10 kg Roggen, 5 kg Dinkel, 5 kg Kartoffeln, 500g Käse und drei Flaschen Limonade an Board.

Beim Biobauernhof waren wir mal wieder die Einzigen mit den Rädern.

Zehn Autos und zwei Fahrräder, das typische Bild beim Biobauernhof

Die Alltagstour hat uns beiden Spaß gemacht und mit zwei Lastenrädern war das Maximum an Transportvolumen längst nicht erreicht. Nebenbei bemerkt, nur wenn man sich selbständig im Verkehr bewegt kann man Erfahrung sammeln. Das Radeln in der Stadt (und natürlich auch über Land) ist eine hochkomplexe Angelegenheit, die nicht früh genug geübt werden kann und nicht nur aus dem Kennen der Verkehrsregeln (lernen die Kinder schon in der 3. Klasse wenn Sie den „Radelführerschein“ machen), sondern vor allem im Erkennen potentiell gefährlicher Situationen und dem blitzschnellen richtigen Handeln besteht. Auch das Behaupten unter den anderen Verkehrsteilnehmern will trainiert sein, denn auch eine übervorsichtige und zögerliche Fahrweise birgt Gefahren. So hoffen wir neben der Vorbildfunktion was das strikte Einhalten der Regeln anbelangt und unserer selbstverständlichen (manchmal vielleicht auch etwas zu selbstbewussten ) Art unsere Räder durch den Verkehr zu bewegen unseren Kindern einen guten Start in die eigene Mobilität zu ermöglichen, damit sie hoffentlich unfallfrei und mit Spaß Ihre (stets gut gepflegten !-). ) Räder nutzen.

 

2 thoughts on “Fahrräder von Kindern und Jugendlichen und Sicherheit im Straßenverkehr”

  1. Das kenne ich. Natürlich muss es für Kinder nicht gleich das Premium-Rad in der Premium-Ausstattung sein, aber ordentlich sollte es sein, und gepflegt dazu.
    Unsere drei Kinder (7,9,11) bekommen – im Gegensatz zu vielen ihrer Klassenkameraden – ihre Räder auch nicht als Geburtstagsgeschenk, da wir der Meinung sind, dass ordentliche Räder Verkehrsmittel sind, nicht primär Spiel- und Sportgeräte. Und die braucht man eben, wenn sie „fällig“ sind, weil das alte Rad zu klein geworden ist…

  2. Unser erstes Kinderfahrrad war eine 16 Zoll PUKY-Gurke – hohen Gewicht und schwer zu fahren. Bergab in die Stadt ging es gut, aber bergauf, jedes Mal ein Drama.

    Ja wir haben sehr viel mehr Geld in die Hand genommen, doch die Bikes müssen nun auch 3 oder mehr Kindern standhalten. Deshalb @Thosten Becker mussten wir leider doch zum Geburtstag schenken, damit die Familie finanziell etwas helfen kann.

    Als Spiel und Spaß werden die Bikes allerdings nicht gesehen – eher als Freiheit, ganz besonders im Urlaub auf den Campingplätzen 😉

    Doch ich gebe ganz ehrlich zu, dass Wartungs-, Pflege- und Reparaturaufgaben auch bei unseren Kindern keine große Begeisterung hervorrufen. Hier sollte klar sein, dass diese Aufgaben sein MÜSSEN, ansonsten wirds echt gefährlich, wie bei der Freundin deiner Tochter.

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