Radpflege im Winter

Es ist Ende Januar und die Temperaturen erreichen noch immer zweistellige Minusgrade. Der Wetterbericht für kommende Woche kündigt zwar mildere Temperaturen an, aber auch Niederschläge. Das könnte unangenehmer werden als das „zapfige“ aber trockene Wetter der vergangenen Wochen. Auch an den Rädern wird man das bevorstehende Schmuddelwetter bemerken. Ein Grund mehr sich mit dem Thema Pflege des fahrbaren Untersatzes zu beschäftigen. 

Reinigen bei -10°C

Solange das Quecksilber über null Grad bleibt ist es relativ einfach regelmäßig mit Wasser und Bürste, ggf. auch mit moderatem Druck an der Waschanlage die Räder von Schmutz und Salzkrusten zu befreien.

Nach einer Woche und 100 km Stadtverkehr

Was aber wenn es so kalt ist wie im Moment?  Zum Glück steht mir eine Doppelgarage zur Verfügung, in der kein Auto unterkommen muss. Also Platz an trockener Stelle ist reichlich vorhanden. Auch der fest installierte Reparaturständer erleichtert die Arbeit.

Die Frontpartie – auch nicht besser

Bei der Reinigung kommen folgende Materialien zum Einsatz:

  • WD40 als Reinigungsmittel, das nicht einfriert
  • trockene Lappen
  • eine Fugenbürste – für schwer zugängliche Stellen
  • Kettenöl F100
  • Hartwachs
  • heißer Tee (für den Reiniger selbst)
  • ca. 45 Minuten Zeit

Die Fugenbürste – noch neu

Das WD40 eignet sich hervorragend als Reinigungsmittel um ohne Wasser den Schmutz in Bereichen rund um die Schaltung (zum Glück eine Nabenschaltung), die Kette und an anderen Gelenken zu säubern. Die Verbindungen von Rahmen, Streben und Schutzblechen, sowie Kanten und Zwischenräume von Leitungen, Zügen und Rahmen lassen sich im trocknen Zustand mit der Fugenbürste einfach reinigen. Eine zweite Bürste nutze ich für die Kette. Nachdem alles vom Schmutz befreit ist bekommt der Antriebsstrang eine Runde Öl spendiert welches im Anschluss genügend Zeit bekommen sollte auch in die Ritzen einzudringen.  In der Vergangenheit habe ich ein sehr zähes Öl verwendet. Das hatte aber den Nachteil, dass es  Schmutz wie ein Magnet angezogen hat. Das F100 Kettenöl ist aus meiner Sicht besser geeignet, da es mehr Viskosität aufweist als das Produkt von Rohloff.

Hartwachs zum Schutz der Kette

Nach dem das Öl eingezogen ist erhält die Kette noch eine Schicht Hartwachs aus dem Autozubehör. Dadurch perlt das Salzwasser besser ab. Diesen Tipp habe ich vor ein paar Jahren im Internet gelesen und seit ich in den Wintermonaten regelmäßig die Ketten wachse (ca. zweimal im Monat – je nach Witterung), hatten wir keine rostigen Ketten mehr. 

Für den Rest, wie Rahmen und Felgen kommen die trockenen Lappen zum Einsatz.

Bei unseren Lastenrädern ist der Bereich unter der Ladefläche ausgesprochen schmutz-affin. Zum Glück gibt es den Reparaturständer, wenn gleich sich der Bereich trotzdem nur mit Hilfe von viel Bodenkontakt meinerseits reinigen lässt.

Das Ergebnis

Schon besser

Auch im Winter grundsätzlich Fahrräder zu nutzen bedeutet einen höheren Pflegeaufwand des Transportmittels. Ein eigenes Winterrad habe ich vor Jahren aufgegeben, da gerade im Winter das Radfahren deutlich anstrengender ist als bei milden Temperaturen und gutem Wetter. Warum also auch noch eine minderwertiges Transportmittel nutzen? Ich habe mich für den höheren Aufwand hinsichtlich Reinigung und Pflege entschieden.

 

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