Schokofahrt 2020

die kleine Variante

(-Werbung, da Verlinkung auf Unternehmen und Produktnennung -)

Letzte Jahr im Oktober sind Carola und ich mit Schokolade im Gepäck, auf den Lastenrädern, von Amsterdam nach Augsburg gefahren. Aus zeitlichen Gründen wird uns aber eine Fahrt über fünf bis sechs Tage, in diesem Jahr, nicht möglich sein. Diese Tour über mehr als 800 Kilometer, mit vielen tollen Erlebnissen, liefert immer noch den Hintergrund für viele Gespräche und hat auch bei uns bleibende Erinnerungen hinterlassen. Doch manche verblassen langsam, wie zum Beispiel das Gefühl wenn diese sehr feine Schokolade auf der Zunge zergeht. Um das Geschmackserlebnis wieder aufleben zu lassen hatten wir im Frühjahr, bei der Schoko-Crew aus München, eine Portion Kakaoprodukte bestellt und diese sollte am Wochenende nach Ostern in Augsburg ankommen. Wie gesagt, sollte….

Was ist die Schokofahrt?

Die Schokofahrt ist eine dezentral organisierte, private Fahrradtour für den emissionsfreien Transport von Schokolade. Wir möchten für nachhaltige Mobilität, CO2-neutralen Transport und bewussten Genuss werben. Eine Idee, ein Ziel. Wir verfolgen dabei keine kommerziellen Zwecke, sind non-profit-mäßig unterwegs und machen (außer für die Schokolade) keine Werbung für bestimmte Produkte.

Mehr dazu gibt es hier: www.schokofahrt.de

Doch dann kam Corona

Das Virus und dessen Folgen haben in den vergangenen Wochen, bzw. Monaten so einiges durcheinander gebracht. So auch die Schokofahrt im Frühjahr 2020. Daher wurde die Veranstaltung zunächst verschoben und dann abgesagt. Doch die Bestellung zu stornieren war auch keine Option für uns. In München war man nicht untätig und so wurde eine Lieferung zu einem Hub in die Bayrische Landeshauptstadt organisiert. An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Caro, die immer Kontakt zu uns gehalten, ein paar Tage unsere Bestellung bewacht hat und maßgeblich an der Organisation beteiligt war. So kam also die bestellte Schokolade mit einem Monat Verzögerung in München an.

Von München nach Augsburg

Nun musste die wertvolle Fracht also nur noch die letzte Meile oder in diesem Fall die letzten gut 70 Kilometer nach Augsburg kommen. Die Wettervorhersage für den Himmelfahrtstag war hervorragend und der Vatertag ist ja wohl der Tag für Radausflüge oder?

Am Morgen ein Kaffee aus der passenden Tasse
Am Morgen ein Kaffee aus der passenden Tasse

Leider hatte Caro an diesem Tag etwas geplant und wir konnten uns nicht treffen. Aber auch hierfür gab es eine Lösung. Unser Paket wurde von Daniel abgeholt und wir wollten uns gegen Mittag am Marienplatz treffen. Alles war organisiert und die Route für den Hin- und den Heimweg festgelegt. So konnte es also um acht Uhr, wie geplant, los gehen. Die Strecken hatte ich in Komoot geplant und dann auf das Fahrradnavi übertragen. Wie eigentlich immer, wenn wir größere Touren fahren. Doch irgendwie hat die Technik bei der Übertragung den Start- und Zielpunkt vertauscht und die Anweisungen erklärten noch vor dem Losfahren, dass wir bereits am Ziel sind. Seltsam??

Ein kritischer Blick aufs Navi
Ein kritischer Blick aufs Navi

Kurzerhand wurde das Ziel, der Marienplatz in München, im Nyon eingegeben und es ging los.

Der Hinweg
Der Hinweg

Auf dem Hinweg führte uns die Strecke über Friedberg (in Bayern), Odelzhausen, Dachau und über Karlsfeld nach München. Zu Beginn der Fahrt waren wir bei bestem Wetter nahezu allein auf den Straßen und Wegen unterwegs. Ab 10:00 Uhr nahm dann die Verkehrsdichte auf den Radwegen deutlich zu. Schon spannend, was an so einem Tag alles aus den Kellern und Garagen hervorgeholt wird.

Etappenziel

Mit Daniel hatten wir uns gegen halb zwölf mitten in München verabredet und wir waren etwa 15 Minuten vorher am Rathaus um München. Unsere Lieferung traf nur wenige Minuten später ein.

Übergabe mitten in München
Übergabe mitten in München

Stielvoll mit entsprechender Kennzeichnung konnten wir die Schokolade, natürlich kontaktlos, in Empfang nehmen und die wertvolle Fracht vom OMNIUM auf Load und Multicharger umladen.

Kontaktlose Übergabe mit nötigem Abstand
Kontaktlose Übergabe mit nötigem Abstand

Nach einem netten Gespräch mit dem Vertreter der Münchner-Crew und einer kurzen Pause machten wir uns auf den Rückweg nach Augsburg. Schon auf dem Weg aus der Fußgängerzone wurden wir auf die Schokoladenpakete angesprochen.

Alles verstaut
Alles verstaut

Zurück nach Augsburg

Auch die für den Rückweg geplante Route wollte das Nyon nicht korrekt anzeigen. Also erfolgte die Eingabe erneut vor Ort. Um aber nicht wieder die selbe Strecke fahren zu müssen, haben wir kurzerhand die Variante „schön“ gewählt und dadurch eine Routenführung entlang der B2 über Fürstenfeldbruck und Mering erhalten. Wer das Nyon kennt, weiß aber, dass „schön“ so seine Tücken hat. Oftmals wird man umständlich durch Wohngebiete geleitet obwohl die direkte Ortsdurchfahrt auf ausgebauten Radwegen möglich gewesen wäre. Auch sind wir so schon mitten auf einer Wiese gelandet und der Feldweg ließ sich nur erahnen.

München - Fürstenfedbruck
München – Fürstenfedbruck

Also haben wir die Route, nachdem wir München verlassen hatten, wieder auf „schnell“ umgestellt.

Der Rückweg war deutlich flacher als der Hinweg und so ging es auf schönen Radwegen zügig voran. In Fürstenfeldbruck wurden wir jäh von einer Eisdiele zum Anhalten gezwungen. Und stärkten die Waden mit Eiskaffee und Bananensplitt. Wer hätte gedacht, dass man sich irgendwann hierfür in eine Liste eintragen muss, aber irgendwie hat das ja auch was von einem Tourbuch (analog zum Gipfelbuch). Irgendwann kann man nachvollziehen wo und wann man ein Eis gegessen hat. 😊

Nach der Stärkung ging es weiter entlang der B2. Doch kein Vergleich zum Radweg entlang des Rheins auf unserer Tour von Amsterdam nach Hause. Während wir hier immer durch einen,oftmals sehr breiten, Grünstreifen getrennt von den Autos unterwegs waren, war das im engen Rheintal entlang der B9 ganz anders.

Fürstenfeldbruck-Mering
Fürstenfeldbruck-Mering

Zwischendurch war dann nochmal eine kurze Pause fällig. Moderne Kunst bietet hierfür die idealen Voraussetzungen. Der „Ruhekreis“ befindet sich am Ortseingang von Althegnenberg.

kurze Pause
kurze Pause

Schon mehrfach sind wir auf Touren über Mehring und Kissing nach Hause gefahren und oftmals landeten wir hier direkt an der Bundesstraße. Dies wollten wir unbedingt vermeiden und sind daher in Kissing etwas weiter östlich geblieben.

Viel schöner als an der Bundesstraße
Viel schöner als an der Bundesstraße

Die Belohnung war ein schöner Weg über Gut Mergentau auf Feldwegen bis Augsburg.

Die letzte Etappe
Die letzte Etappe

So gegen 16:15 Uhr waren wir wieder zu Hause und konnten uns über die Schokolade hermachen. Keine Sorge es ist noch nicht alles aufgegessen und kommende Woche wird ein Teil der Lieferung von Jan bei uns abgeholt, natürlich ebenfalls mit dem Lastend, so wie es dem Gedanken der Schokofahrt entspricht.

Zu Hause
Zu Hause

Fazit

  • Ca. 20 Kilogramm Schokolade sind, zumindest auf den letzten 75 Kilometern, emissionsfrei in Augsburg angekommen.
  • Radtouren mit Lastenrädern machen, wenn man auch noch etwas transportiert, besonders viel Spaß.
  • Schokofahrt bei schönem Wetter macht deutlich mehr Laune als bei Regen.
  • Obwohl wir heuer keinen Transport von Schokolade geplant hatten, sind wir immerhin die Strecke einer Tagesetappe mit Schokolade unterwegs gewesen.
  • Wir hatten ein prima Geschenk für unsere Väter zum Vatertag
  • Mit Daniel haben wir einen weiteren, netten Lastenradler kennen gelernt.

Und sonst so……

Zum Schluss noch ein wenig Statistik:

Insgesamt sind wir an diesem Tag 144 Kilometer gefahren. Mit dem Load habe ich den Hinweg mit einem Akku, also 500 Watt, zurückgelegt. Hierbei wurde meist der ECO-Modus genutzt. Am Rückweg hat der zweite Akku, im TOUR-, bzw. E-MTB-Modus nicht ganz gereicht und musste für die letzten 10 Kilometer einem weiteren PowerPack Platz machen. Für das Möhrchen (Multicharger) war, dank Dual-Batt-Technik, die Strecke kein Problem. Am Ende wären noch ca. 50 Kilometer im Tourmodus möglich gewesen. Offenbar ist das gleichmäßige Entladen der Batterien besser für die Reichweite, als die Stromspeicher nacheinander einzusetzen. Oder Carola ist einfach wilder gestrampelt !!!!! (Anmerkung der Lektorin)

Für die knapp 75 Kilometer haben wir jeweils drei Stunden und fünfzehn Minuten gebraucht.

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