Zero Emission-Emissionsfreie Transporte

Schokofahrt

Dass Transporte von Waren und Gütern nicht zwangsläufig mit schädlichen Emissionen verbunden sein müssen, zeigt das Beispiel der Schokofahrt. Hier werden Kakaobohnen aus der Karibik mit einem Segelschiff bis nach Amsterdam gebracht und zu Schokolade verarbeitet. Engagierte Lastenradler holen dann das fertige Produkt ab und transportieren die Tafeln in verschiedene Städte, diese werden dort dann von anderen Fahrern übernommen und weitertransportiert. So erreichte eine kleine Menge auch Augsburg. Da ich den Transporteur kenne ist mir nicht entgangen, dass die Lieferung im Dynamo (Fahrradladen in Augsburg) gelandet ist. Vielen Dank an Sven von der Bakfiets-Family für den Transport von Stuttgart bis Augsburg. Dort habe ich dann auch ein paar Exemplare der emissionsfreien Köstlichkeit ergattert und was soll ich sagen, das ökologisch korrekt transportierte Produkt war auch noch sehr lecker.

Die Schokofahrt ist ein tolles Beispiel was möglich ist, um Emissionen zu vermeiden. Natürlich funktioniert das nur wenn sich Menschen für eine Sache begeistern und das auch noch ohne wirtschaftliches Interesse. Ich möchte den realen Preis für die Schokolade nicht bezahlen müssen, wenn jeder der Fahrer hier auch noch Lohn erhalten hätte. Auch ist das System natürlich nicht auf den täglichen Bedarf an Waren und Güter übertragbar. Wie kann man dennoch die Umweltbelastung beim Transport reduzieren?

Wer jetzt mit dem eigenen Mittelklassewagen zum Supermarkt fährt, um einzukaufen, bewegt ohne Einkauf rund eine Tonne Blech und entsprechend schlecht fällt die Umweltbilanz aus. Das Auto allein sorgt schon für 160 Gramm CO2 für jeden gefahrenen Kilometer.

Quelle: A. Dallmus-BR

Wäre ich also mit dem Auto in die Stadt gefahren (reine Hypothese) um die Schokolade zu kaufen, hätte ich ca. 1,5 Kilogramm CO2 erzeugt und das Projekt der Schokofahrt ad absurdum geführt. Dies gilt natürlich nicht nur für das gewählte Beispiel sondern für jeden Einkauf. Daher ist die Antwort auf meine Frage, was jeder tun kann, eigentlich sehr einfach, und nebenbei ergeben sich durch den Einkauf per Rad auch noch einige andere Vorteile.

  • Mit dem Fahrrad habe ich nie Parkplatzprobleme und kann eigentlich immer in der Nähe des Eingangs parken.
  • Fahrzeiten sind kalkulierbar und einen Stau gibt es nicht.
Baumarkt und Einkauf fürs Wochenende

Dieser Liste könnte ich noch etliche Punkte hinzufügen, die aber auch schon vielfältig beschrieben sind. Das mit dem Parkplatz wurde mir gestern bei meinem Einkauf im Baumarkt live vor Augen geführt. An einem Samstag bei schönem Wetter im Frühling strömen wahre Menschenmassen in Baumärkte. Bereits bei der Anfahrt staute sich der Verkehr auf den Abbiegespuren zum Parkplatz. Zahllose Fahrzeuge kreisten auf der Suche nach einem Stellplatz. Mit dem Rad konnte ich dies alles gelassen sehen, ich musste nur darauf achten ohne Schaden bis zum Abstellplatz zu kommen. Jetzt kann man natürlich anmerken, dass man im Baumarkt Dinge kauft, die nicht mit einem Fahrrad zu transportieren sind. In meinem Fall benötigte ich Materialien zum Zaunbau, also Einschlaghülsen und Zaunpfosten.

Mit einem Lastenrad ist der Transport der Materialien problemlos möglich und ich war deutlich schneller wieder zu Hause als diejenigen, die erst ihr Auto wieder vom Parkplatz bewegen mussten. Gleiches gilt übrigens auch für den Einkauf der Lebensmittel für das Wochenende. Womit wir wieder bei der CO2-Geschichte wären. Was nützt es regionale oder auch Bioprodukte zu kaufen, wenn diese dann mit dem PKW nach Hause transportiert werden.

Durch die angeführten Beispiele zeigt sich für mich deutlich wie man mit Lastenrädern einen tollen Beitrag zum Erhalt einer intakten Umwelt leisten kann. Auch der Strom für unsre E-Laster wird aktuell komplett über die hauseigene PV-Anlage erzeugt und in der dunklen Jahreszeit durch Strom aus regenerativen Quellen ergänzt. Auch die in Deutschland aktiven Lieferdienste setzen, im Moment noch als Test, auf Cargo-Bikes. Ich denke, dass das der richtige Weg ist. Auch in meinem Umfeld sehe ich zunehmend Lastenräder, die zum Transport von Kindern oder dem Einkauf eingesetzt werden. Dennoch ist noch eine Menge Luft nach oben und auch ohne Lastenrad und Schokofahrt lässt sich, mit einfachen Maßnahmen, die CO2 Emission der Güter, die im eigenen Haus oder der Wohnung ankommen, reduzieren.

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