Wien

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Nachdem wir in den letzten Jahren wegen der Pandemie keine Städtereisen machen konnten und wollten, ging es diesmal nach Wien. Diesmal fast ohne Auto. Dazu später mehr. Die Planung unserer Reise begann schon vor Weihnachten, denn die Reise nach Wien war ein Geschenk. Mitte Januar erhielt ich die Nachricht, dass die geplante Zugverbindung für die Hinfahrt gestrichen wurde. Leider ist eine Umbuchung über das Online-Portal der Bahn nicht möglich. Also ab zum Servicepoint am Augsburger Hauptbahnhof. Die Mitarbeiterin der Bahn war sehr freundlich und so konnten wir gemeinsam nach einigen Überlegungen die neue Verbindung klären. Die Abfahrt war jetzt zwar ca. 2 Stunden früher, aber das bedeutete auch mehr Zeit in der österreichischen Hauptstadt.

April

Und schon war der April da. Streiks im öffentlichen Dienst beherrschten die Schlagzeilen und am Dienstag vor der Abreise mehrten sich die Anzeichen, dass auch unsere neue Verbindung nicht wie geplant stattfinden würde. Am Mittwoch dann die Gewissheit. Kein Zug am Freitag vor 11 Uhr. „Na toll und was jetzt?“ Also wieder zum Servicepoint der Bahn. Diesmal war aus bekannten Gründen etwas mehr los. Nach ca. 20 Minuten Wartezeit trafen wir auf einen gut gelaunten Mitarbeiter der Deutschen Bahn und konnten problemlos Sitzplätze in einem Zug am Donnerstagabend reservieren. Nach kurzer Rücksprache mit der Vermieterin war es glücklicherweise auch kein Problem, die Wohnung um eine Nacht zu verlängern.

Reisetag

Eigentlich fahre ich am liebsten morgens los, aber zum Glück war der Workshop am Donnerstag pünktlich zu Ende, so dass ich um halb fünf zu Hause war. Die Koffer waren gepackt und nach einem kleinen Imbiss ging es auch schon los zum Hauptbahnhof. Wie immer mit den Rädern in Richtung Radstation, denn diese Reise sollte ohne eigene Räder stattfinden. Etwas Kopfzerbrechen bereitete mir die kurze Umsteigezeit von 3 Minuten in Salzburg, aber das Problem sollte sich schnell lösen.

Warten auf den Zug

Wie das? Ganz einfach, der Eurocity hatte schon bei der Ankunft in Augsburg 20 Minuten Verspätung, und das Umsteigen nach der Grenze war kein Problem, denn jetzt hatten wir 50 Minuten Zeit. Das hatte allerdings zur Folge, dass wir erst gegen Mitternacht in Wien ankamen. Zum Glück war auch das für unsere Vermieterin kein Problem, obwohl die Schlüsselübergabe persönlich erfolgen sollte.

Umsteigen in Salzburg

Stressfreies Umsteigen bedeutet in unserem Fall auch Warten. Auffallend war, dass die Bahnsteige in Salzburg sauber und sehr ordentlich waren. Insgesamt machte der Bahnhof einen sehr aufgeräumten und freundlichen Eindruck. Man darf gespannt sein, wie das in Augsburg sein wird, wenn der Umbau im nächsten Jahr abgeschlossen ist. Der Railjet-Express war dann auch pünktlich. Da wir für diese Verbindung keine Reservierung hatten, war es gut, dass wir Fahrkarten für die 1. Klasse gekauft hatten, in der 2. Aber auch vor unserem Wagen standen viele Mitreisende, da der Business-Class-Wagen defekt war. Trotzdem bekamen wir zwei freie Plätze und so ging es Richtung Wien. Dort kamen wir pünktlich an.

Fast ohne Auto

Um halb zwölf Uhr kamen wir am Bahnhof an, doch wie kommen wir nun zu unserer Unterkunft im 9. Bezirk? Eigentlich fährt die U-Bahn um diese Zeit noch, aber um unsere Vermieterin nicht noch länger um ihren Nachtschlaf zu bringen, nahmen wir ausnahmsweise ein Taxi. Also diesmal fast ohne Auto.

Unterwegs in Wien

Unsere Unterkunft lag direkt am Donaukanal. Durch die frühe Anreise hatten wir einen guten halben Tag mehr Zeit, um die Stadt zu erkunden. Zuerst machten wir uns zu Fuß auf den Weg in die Innenstadt, wo wir einige Sehenswürdigkeiten wie den Stephansdom besichtigten.

Stephansplatz in Wien

An unserem ersten Tag sind wir dann bei bestem Wetter in der historischen Altstadt unterwegs gewesen und haben das erste Eis der Saison genossen.

Das angeblich „Beste Eis der Welt“

Das angeblich beste Eis der Welt schmeckte bei knapp 20 Grad schon hervorragend.

Blick über Wien

Am Ende des ersten Tages hatte jeder von uns knapp 22.000 Schritte und 17 Kilometer auf dem Zähler. Nach einem leckeren Abendessen ging es zurück in unsere Wohnung.

Tag 2

Schloss Schönbrunn stand am zweiten Tag auf dem Programm. Doch zuerst ging es zu Fuß zum Naschmarkt. Dort erwarteten uns viele Gerüche und Speisen aus den unterschiedlichsten Regionen. Ein Bummel über den angrenzenden Flohmarkt schloss sich an.

Leihfahrräder

Auch in Wien betreibt Nextbike eine riesige Leihradflotte. So konnten wir einen Großteil der Strecke problemlos mit dem Fahrrad zurücklegen. Wie schon in Frankfurt am Main war das Velo 2 Navi am Lenker eine perfekte Unterstützung, um in einer fremden Stadt ans Ziel zu kommen.

Navigation

Bereits auf der Anfahrt zum Schloss wurde klar, dass wir mit den Rädern im Vorteil waren. Die Parkplätze befinden sich einige Gehminuten vom Eingang entfernt und die Gebühren übersteigen deutlich den Preis für 30 Minuten Leihrad (€ 1,60 für zwei Räder und 30 Minuten – € 4.- für 60 Minuten parken). Die Radabstellplätze sind übrigens direkt vor dem Haupteingang. Obwohl der Frühling gerade erst anbricht, war allein die Größe des Parks und auch die Menge an Besuchern beeindruckend. Eigentlich wollten wir die Orangerie besuchen, aber beim Ticketkauf wurde uns abgeraten, da es dort im Moment nur Löwenzahn gibt. Den brauchen wir nun wirklich nicht für fünf Euro pro Nase zu besichtigen.

Nach einigen Stunden im Park ging es wieder auf die Räder. Das nächste Ziel war eine Fußgängerzone in der Nähe des Westbahnhofs. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem Verkehrsunfall vorbei und eine zentrale Kreuzung war komplett gesperrt. Verkehrskollaps, zumindest für Fahrzeuge mit vier Rädern. Für uns bedeutete das nur einen kleinen Umweg. Am Ziel verlangte mein Körper erst einmal nach einem Kaffee. Der Fahrradparkplatz befand sich neben der Innenstadtfiliale eines schwedischen Möbelhauses und dort gibt es bekanntlich guten und günstigen Latte Macchiato und leckeren Kuchen.

Stärkung

Nach der Stärkung zogen wir zu Fuß weiter. Neben zahlreichen Läden bekannter Marken konnten wir auch schöne Ecken entdecken.

Der Weg ins Hinterhaus

Auch spannende Attraktionen waren geboten.

Zum Abendessen dann per Pedes zurück in unser Servitenviertel. Unentschlossen bezüglich des Abendessens streiften wir durch die Gassen des 9. Bezirks. Die Wahl fiel auf ein italienisches Restaurant mit einem Parklett für die Außengastronomie und da hatten wir echt einen Volltreffer gelandet. Wer in der Gegend ist, sollte unbedingt im [La Strada 27/29] einkehren. Die kleine, aber feine Karte bietet einiges an hausgemachten Köstlichkeiten.

Vorspeise

Nach dem ausgiebigen Essen ging es nur noch ein paar Schritte zurück zur Wohnung. Zum Glück, denn nach 18 Kilometern zu Fuß und 10 Kilometern mit dem Fahrrad waren wir sehr müde. Apropos müde: Die Wohnung war von der Lage her super, aber im Schlafzimmer war eine Gastherme installiert. Trotz abgestellter Heizung fauchte das Ding immer wieder wie ein kleiner Drache. Man gewöhnt sich daran, aber der Nachtschlaf zu Hause ist viel erholsamer.

Tag 3

Von der Sonne geweckt, die durchs Fenster blinzelte, waren wir bereit für weitere Erkundungen. Das erste Ziel war der Prater, um mit dem Riesenrad zu fahren. Auch hier machten wir uns zu Fuß auf den Weg. Aus irgendeinem Grund stoßen wir immer wieder auf Sportveranstaltungen. In Dänemark stolperten wir mit unseren Rädern in die Tour de France und diesmal legte der Wien-Marathon die gesamte Innenstadt lahm. Zumindest wenn man versuchte, mit dem Auto zum Ziel zu kommen. Zu Fuß konnten wir die Strecke mehrmals problemlos überqueren.

Am Prater

Aufgrund der frühen Stunde war am Riesenrad nicht viel los und so konnten wir nach kurzer Wartezeit mit der Gondel nach oben schweben. Die Aussicht war grandios.

Im Riesenrad

Viel zu schnell war die Fahrt nach einer Runde, die etwa 15 Minuten dauerte, schon wieder vorbei. Eigentlich wollte ich unbedingt noch mit dem Schwanenboot fahren, das ich noch aus meiner Kindheit kannte. Leider waren die alten Attraktionen inzwischen durch neuere und wildere Fahrgeschäfte ersetzt worden und der ehemalige Wasserlauf für die Schwäne war ausgetrocknet. Als Erwachsener hätte man wohl sowieso nicht in die Schwäne klettern dürfen. Nächste Station war das Hundertwassermuseum und -haus. Im Museum fanden wir einen gemütlichen Platz im Hof des Cafés. Ein Stück Sachertorte und zwei Kaffee wurden bei Sonnenschein genossen.

Sacher-Torte und Kaffee

Unser letztes Ziel an diesem Tag war das Naturkundemuseum. Für diesen Weg haben wir wieder die Leihräder benutzt. In Wien sind die meisten Straßen Einbahnstraßen. Der Radweg kann aber immer in beide Richtungen befahren werden, so dass die Wege mit dem Rad deutlich kürzer sind als mit dem Auto. Im Museum arbeiteten wir uns Schritt für Schritt von der Entstehung der Erde über die Entwicklung der Flora und Fauna bis hin zum modernen Menschen vor. Nach interessanten Stunden war es dann auch schon Zeit für das Abendessen. Also machten wir uns, wie jeden Abend, zu Fuß auf den Weg in den 9 Bezirk.

ie „Hohe Brücke“

Dabei sind wir auf ein Hawaiianisches Restaurant gestoßen, das eine große Auswahl an Bowles anbietet. Gar nicht so einfach, die richtige Mischung zu finden, aber sehr lecker.

Abendessen

Die Heimreise

Für die Fahrt zum Bahnhof nahmen wir wieder die Leihräder, da wir unser Gepäck nicht 6,5 km tragen wollten.

Auf dem Weg zum Bahnhof

Kurz vor dem Bahnhof fing es an zu regnen, die ersten Tropfen seit wir in Wien waren. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter. Bis zur Abfahrt unseres Zuges war noch etwas Zeit, die wir nutzten, um uns noch einmal zu stärken. Kaffee, Palatschinken mit Marillenmarmelade. Sehr lecker.

Abschiedsessen

Unser Zug fährt pünktlich ab. Der Railjet-Express ist sehr komfortabel und in der 1. Klasse bekommt man den Espresso in der Porzellantasse am Platz serviert, auf Wunsch auch alle anderen Getränke und Speisen. Auch Internet ist durchgehend verfügbar. Unter diesen Bedingungen genossen wir die erste Etappe der Heimreise nach Salzburg.

Espresso im Zug

Die pünktliche Ankunft ermöglicht es uns, trotz einer Umsteigezeit von sieben Minuten unseren Anschlusszug zu erreichen. Im Eurocity der Deutschen Bahn war die Zugtechnik ausgefallen. Keine Internetverbindung und auch keine Anzeige für die Sitzplatzreservierung. Irgendwie fühlten wir uns trotz 1. Klasse 30 Jahre zurückversetzt. Immerhin, die Abfahrt erfolgte pünktlich und die Fahrt bis Augsburg verlief reibungslos, so dass wir fünf Stunden nach der Abfahrt in Wien wieder zu Hause waren. Nicht ganz, denn am Bahnhof warteten noch unsere Fahrräder, mit denen wir die letzte Etappe zurücklegten.

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