Alltag und nicht ganz alltägliche Dinge in der Woche vor Weihnachten

Was bedeutet eigentlich Alltag ohne Auto? Oder gehört ein Auto automatisch zum Alltag? Die zweite Frage muss jeder selbst für sich beantworten, denn ich denke wenn man regelmäßig auf ein Auto zurückgreift gehört dies zum Alltag. Die Antwort auf die erste Frage ist ein wenig komplexer.

Weihnachten in der Stadt
Alltag

Da fällt vielen natürlich erst einmal der Weg zur Arbeit ein, aber das ist nur ein Teil unseres Alltags. Einkaufen und auch Dinge die nicht regelmäßige vorkommen, gehören dazu. Für uns ist auch ein Christbaum, wenn auch nur einmal im Jahr, für mehrere Wochen Teil unseres Alltags und muss somit irgendwie nach Hause kommen. Klar kann man einen Baum auch im Internet bestellen, aber ihn vor Ort beim Erzeuger auszusuchen und selbst im Rahmen eines „Lastenradler-Ausflugs“ nach Hause zu fahren ist schon etwas anderes.

Auch wenn man ohne Auto lebt bedeutet das nicht, dass im Dezember, bei neblig kaltem Wetter, Haushaltsgeräte ihren Dienst aufgeben. In diesem Fall war es der Backofen. Das große schwedische Möbelhaus hatte zum Glück gerade ein passendes Gerät im Angebot und noch mehr Glück war es, dass wir das letzte Vorrätige ergattern konnten. So ein Backofen lässt sich hervorragend mit dem Rad nach Hause transportieren.

Neuer Backofen schnell verladen 1

Voraussetzung ist dafür natürlich das richtige Modell. Hier zeigen sich übrigens Parallelen zu autofahrenden Kunden. Als wir zu zweit, mit einem Handgriff, den Ofen vom Wagen in den Jolly (Packster 801) verfrachtet hatten, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen als ich beobachtete, wie sich ein Pärchen abmühte einige Möbelpakete in einem Sport-Coupé zu verstauen. Ich kann nicht sagen ob es den beiden irgendwann gelungen ist ihren Einkauf zu verstauen, oder ob einer zurückbleiben musste. Wir waren nach wenigen Minuten abfahrbereit und die Blicke der sich beim Beladen Abmühenden war irgendwie Gold wert. Ach so, die Parallelen. Wenn ich weiß was ich kaufen will, und Schränke, bzw. Backöfen kauft man selten spontan, sollte ich das richtige Fahrzeug wählen. Ein Sportwagen ist in diesem Fall wohl das gleich, als würde ich mit dem Rennrad zum Möbelkauf fahren. Wobei sich auch zwei Stühle auf einem Fahrrad hervorragend transportieren lassen. (Radelmädchen – kurz mal im schwedischen Möbelhaus)

Der Backofen ist mittlerweile eingebaut und der Vorgänger dem fachgerechten Recycling zugeführt.

Der letzte Weg des alten Backofens
Was bedeutet Alltag noch

Der Besuch eines klassischen Konzertes gehört bei uns ebenfalls, zumindest ab und an, zum Alltag. Das lässt sich auch bei Schmuddelwetter gut mit einem Fahrrad bewerkstelligen. Klar, dass man bei so einem Ereignis nicht in dem Wetter angepasster Radkleidung auftaucht. Wobei aufgetaucht sind wir dort schon so, aber dank der Ladekapazität unserer Räder war der schonende Transport des „feinen Zwirns“ problemlos möglich und umziehen kann man sich eigentlich fast überall. Einzig das Personal an den Garderoben hatte mit uns etwas mehr zu tun als mit den meisten anderen Besuchern.

Konzertpause

Alternativ hätten wir auch die in den Tickets enthaltenen Fahrkarten für den ÖPNV nutzen können. Doch mit den Rädern waren wir nach Konzertschluss schneller zu Hause. Zumal sich dieser für uns noch etwas nach hinten verschoben hat, da wir zu einem Umtrunk mit Künstlern eingeladen waren.

Alltag in der Vorweihnachtszeit

Die Wochen und Tage vor Weihnachten bringen es mit sich, dass ich aufgrund von Besorgungen öfter in der Innenstadt unterwegs bin. Das war früher irgendwie auch besser, als das noch das Christkind erledigt hat und es genügte einen Wunschzettel zu schreiben. Doch das ist lange her, also muss ich selber in die Stadt. Bei den innerstädtischen Einkäufen bin ich mit dem Rad klar im Vorteil. Keine Parkplatzsuche und wenn die Geschäfte etwas weiter auseinanderliegen muss ich nicht zu Fuß von A nach B gelangen. So lassen sich auch kurzfristige Besorgungen rasch erledigen. Für die voluminöseren Einkäufe wird in Augsburg an zentraler Stelle ein Depotbus der Stadtwerke angeboten, in dem die Errungenschaften kostenlos aufbewahrt werden, während man unbelastet weiter die Atmosphäre der weihnachtlichen Stadt genießt.

Vor den Weihnachtstagen noch zum Biohof und Einkaufen vor den Feiertagen

Nach dem letzten Arbeitstag vor Weihnachten ging es nicht direkt nach Hause, sondern noch vorbestellte Köstlichkeiten für die Weihnachtstage abholen. An diesem Tag blies der Wind mit strammen 25 km/h aus Westen und auf der nahe gelegenen Autobahn staute sich der Verkehr aufgrund eines Unfalls. Nach meinem Einkauf fuhr ich einige Kilometer an der Umleitungsstrecke entlang Richtung Osten. Auf der Straße stand Auto an Auto und es ging nichts mehr voran.

Den Wind hatte ich im Rücken, auch die Sonne ließ sich kurz blicken, und so radelte ich entspannt mit ca. 30 kg Einkauf, nach Hause. Natürlich mit der Vorfreude auf die Weihnachtstage im Gepäck (bei den 30 kg noch nicht mitgerechnet) und Weihnachtsliedern auf den Lippen. Auf halber Strecke ist mir ein anderer Radler entgegen gekommen, der sich gegen die Windböen ziemlich abmühen musste. Kein Ahnung ob er meine Leider gehört hat, aber wenn ja, dann muss er sich seinen Teil gedacht haben :-). Auf dem weiteren Weg änderte sich auch mein Richtung stellenweise, von mit dem Wind in gegen den Wind, und ich war wieder einmal froh um mein eBike.

Einkaufen vor Weihnachten

Auch der etwas größere Einkauf am Samstag vor Weihnachten war fix erledigt und gut im Jolly verstaut.

Ein kleine Panne (Gott sei Dank nicht Alltag)

Als Emma mit dem kleinsten Laster der Familie am Samstag nach Hause kam zeigte sich im Vorderrad eine deutliche Luftleere. Ein Platten, und das so kurz vor Heilig Abend – das geht eigentlich ja gar nicht. Zunächst haben wir den Reifen, in der Hoffnung, dass das lockere Ventil die Ursache für den Gasverlust war, nur aufgepumpt. Doch am übernächsten Tag war der Pneu erneut platt. Na ja, besser zu Hause als unterwegs, denn bei angenehmen Raumtemperaturen ist das Flicken nur halb so schlimm. Zeit für eine Anleitung des gar nicht mehr so kleinen aber interessierten Kindes im Flicken von Fahrradreifen. Auch Mädchen können das!

Weihnachten

Wie jedes Jahr, zumindest seit ich dem Kindesalter entwachsen bin, geht es dann ja ganz schnell. Weihnachten ist da und wir versammeln uns vor dem Christbaum, der ja wie beschrieben mit dem Lastenrad gut zu Hause angekommen ist. Auch die obligatorische Krippe war aufgebaut und dank eines Geschenks an mich müssen nun auch die Hirten nicht mehr zu Fuß gehen…

moderne Hirten

In diesem Sinne wünsche ich allen noch tolle Tage im alten Jahr und allzeit gute Fahrt und genügend Power im Akku oder in den Beinen in 2019.

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1 Anmerkung: Sollten im Beitrag Produkte oder Einrichtungen genannt werden ist dies nicht im Sinne von Werbung zu verstehen und verschafft mir keinerlei Vorteile.

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