(-Werbung, da Verlinkung auf Unternehmen und Produktnennung -)
Seit ca. 10 Jahren denken wir über ein neues Pflaster für unseren Hof nach. Nachdem zahlreiche Ideen entstanden sind und wieder verworfen wurden, wollten wir das Projekt „neuer Garagenvorplatz“ in diesem Urlaub angehen. So hatten wir also für Mitte August ca. 25 Quadratmeter Pflastersteine bestellt. Bei der Bestellung kam es zu einer lustigen Begebenheit.
Obwohl wir bereits geäußert hatten, dass wir die Steine nach Hause geliefert bekommen wollten, hat uns der Verkäufer mehrfach die Option der Selbstabholung angeboten. Ich glaube, dass er den Hinweis, dass wir kein Auto haben, irgendwie ignoriert hat. Aber mal ehrlich, selbst wenn wir einen PKW und einen Anhänger hätten, 4,3 Tonnen Pflastersteine und 100 Kilometer Weg, würde das Sinn machen? Normale, einachsige Hänger, weisen eine Nutzlast von ca. 600kg auf. Das wären grob gerechnet sieben Fahrten, also 700 Kilometer für die Pflastersteine geworden. Mit zwei Rädern wären wir (bei 50kg Beladung je Rad) 43 Mal gefahren, also 4300 Kilometer :-). Ich finde beide Optionen nicht wirklich zielführend, oder würde wirklich jemand diese Menge Pflastersteine auf einem der genannten Wege transportieren?
Größere Baumaßnahme ohne Auto, geht das?
Wie gesagt, die Bestellung der Steine war erledigt und die Lieferung erfolgte sogar deutlich vor dem terminierten Zeitpunkt und so stand das neue Hofpflaster auf fünf Europaletten in unserem Vorgarten.
Ausbau des alten Pflasters
Nachdem wir das Pflaster ja ersetzen wollten, mussten die alten Steine zunächst entfernt werden um die neuen zu verlegen. Doch wohin mit dem ausgebauten Material? An dieser Stelle bietet sich eBay-Kleinanzeigen an. Ein Interessent für „zu verschenkendes Pflaster“ war schnell gefunden und auch die Abholung hat reibungslos funktioniert (PKW mit Anhänger – drei Fahrten a´40 Kilometer, da ist dann ein Vormittag auch vorbei). Zurück zur Baumaßnahme.
Der Ausbau des Pflasters war dank kompletter Family-Power in knapp zwei Stunden erledigt.
Verlegen des neuen Pflasters
Am Abend war dann der neue Belag komplett verlegt und so standen nun nur noch die Feinarbeiten an.
Schweres Gerät Teil 1
Um an den Seiten die Steine sauber einzupassen hatten wir im Baumarkt eine Steinschneidemaschiene reserviert. Diese musste am darauffolgenden Montag abgeholt werden. Bei solchen Aktionen ist unser Jolly (Packster 80) Gold wert, denn auf der Ladefläche lässt sich eine Europalette im Querformat unterbringen und die Maschine war auf einer solchen gelagert. Auch auf ein Fahrrad konnte der Schneider so direkt mit einem Gabelstapler verladen werden. Der Fahrer meinte, dass er das auch noch nie gesehen hat. Na irgendwann ist immer das erste Mal, oder?
Was ich allerdings nicht bedacht hatte, war das Gewicht der Europalette und so war die Zuladungsgrenze des Packers sicherlich erreicht. Die Palette war Mittig verladen, doch der Motor der Maschine ist natürlich deutlich schwerer als der Schneidetisch, daher war die Gewichtsverteilung nicht ganz optimal. Aber wenn der Jolly erst mal rollt, ist das kein Problem. Bereits auf dem Hinweg hatte ich eine Palette geladen um die Engstellen (Poller) auszuloten.
Doch trotz des Gewichtes der Zuladung ließ sich das Lastenrad gut nach Hause fahren. Ohne elektrische Unterstützung hätte ich das aber nicht machen wollen, obwohl die Strecke nur drei Kilometer beträgt.
Der Zuschnitt der Randsteine war fix erledigt und so konnten wir das Gerät bereits mittags wieder zurückbringen. Für den Rückweg hatten wir es ein wenig asymmetrisch verladen um das Gewicht besser auszubalancieren. Für die Fugen des Pflasters durfte der Jolly die ersten drei Säcke a´25 kg Quarzsand mit nach Hause nehmen.
Die Europaletten
Eine der fünf Paletten hatte ich dem Kreislauf ja bereits wieder zugeführt, und so mussten nur noch vier zum Lieferanten der Pflasterstein zurückgebracht werden. Drei Paletten auf das Packster und eine auf das Load und schon waren alle verstaut.
Auch hier gab es bei der Rückgabe (ein anderer Staplerfahrer) ein verdutztes Gesicht als er kam um die Europaletten zu entladen.
Schweres Gerät Teil 2
Nach dem Verlegen und dem Gestalten der Kanten, stand nun noch das Abrütteln auf dem Programm. Auch die entsprechende Rüttelplatte war im Baumarkt gebucht. Diese ist, verglichen mit dem Steinschneider, ein echtes Leichtgewicht. Nachdem wir vom selben Team bedient wurden, hatten die Mitarbeiter sich schon an das Verladen auf Fahrräder gewöhnt und so blieben verdutzte Blicke diesmal aus.
Neben dem Leihgerät musste auch noch etwas Quarzsand mit. Gut wenn man mit mehr als einem Cargobike unterwegs ist.
Am Ende waren drei Eimer Pflasterabschnitte übrig. Die Entsorgung erfolgte natürlich auch per Lastenrad bei der entsprechenden Annahmestelle. Dort wird auf dem Anleiferungsschein jedes Mal „Fahrrad“ vermerkt und an der Kasse werde ich regelmäßig nach dem Kennzeichen gefragt. Offenbar muss ich mir doch noch ein S-Pedelec für die Müllentsorgung zulegen :-).
Fazit
Ein Alltag ganz ohne Auto, für viele ist dann schon der Wocheneinkauf ein Problem. Doch die Geschichte zeigt, dass auch größere Umgestaltungsmaßnahmen im Bereich des Gartens möglich sind. Ja, die Pflastersteine hat natürlich ein LKW gebracht, aber alles andere (Selbstabholung) wäre auch blanker Unsinn gewesen. Für den Rest, also Abholung von Geräten oder der Rückgabe der Paletten, sowie der Entsorgung der geringen Menge an Bauschutt (Abschnitte der Pflastersteine) benötigt man nicht zwingend ein Auto. Ich denke sogar, dass es eher schwierig ist vier Europaletten in einem PKW zu transportieren oder die Schneidemaschine in einen Kofferraum einzuladen. Natürlich ist der Transport mit den Rädern auch immer eine Frage der Distanz, doch Strecken bis zu zehn Kilometern stellen auch hier, aus meiner Sicht, kein Problem dar.
Ein ungewöhnlicher aber durchaus praktischer Einsatz vom Lastenradl. Frage mich jedoch warum die Pflasterfläche überhaupt neu gemacht werden musst – die schaut doch noch gut aus. Sicher ein wenig veralgt und mit Spuren der Nutzung – mit einem Hochdruckreiniger, einer Stahlbürste und ein wenig Arbeit wäre die wieder strahlend schön geworden.
Muss nicht immer alles nagelneu gemacht werden.
Das Pflaster war schon verlegt als wir das Grundstück gekauft hatten. Nachdem wir vor zehn Jahren neu gebaut hatten, war der Hof noch ein Relikt und hat nicht mehr zum Rest gepasst. Da es aber wo anders „weiterlebt“ wird es ja weiterhin genutzt.
Gut, so gesehen ist die Erneuerung verständlicher. Und ja – dass das Pflaster weiter genutzt wird ist schön und gut.
Der Hochdruckreiniger ist genau genommen das schlechteste wie man die Pflastersteine reinigen kann. Die Oberfläche wird jedesmal stärker aufgeraut und deshalb setzten sich immer schneller Schmutz und Flechten an. Es gibt gegen Flechten und Moos spezielle Reiniger.
Hallo Janine,
danke für den Hinweis. War aber eigentlich gar nicht das Thema des Beitrags und meines Blogs. Wobei, Hochdruckreiniger habe ich auch schon ohne Auto transportiert und die speziellen Reiniger lassen sich sicher auch mit dem Lastenrad besorgen.
Gruß Andreas