Seit Januar 2017 habe ich alle Ausgaben, die in Zusammenhang mit Mobilität stehen, erfasst. Diese wurden im Rahmen der monatlichen Statistiken im Blog veröffentlicht. Ich war selbst gespannt, was in einem Jahr an Kilometern zusammenkommt und vor allem wie hoch die Kosten hierfür sind. In diesem Beitrag fasse ich die Zahlen aus den monatlichen Auflistungen kompakt zusammen.
Welche Verkehrsmittel wurden benutzt?
12.820 Kilometer für € 28.-
Wer meinen Blog verfolgt wird kaum überrascht sein, dass wir mit den beiden Cargobikes (Load und Packster) die meisten Strecken zurückgelegt haben. In der Summe waren das 12.820 Kilometer im vergangenen Jahr. Die Ausgaben für die notwendigen Akkuladungen schlagen mit € 28.- zu Buche. Mit unseren unterstützungslosen Fahrrädern bewältigten wir zusätzlich ca. 10% dieser Strecke ( 1.253 Kilometer). Etwa noch einmal so viel wurde mit Leih- oder Testrädern zurückgelegt, nämlich 1.154 Kilometer.
Neben den Fahrrädern nutzten wir als Familie auch den öffentlichen Nahverkehr in Form von Bus, Straßenbahn und Zug. Auf diese Verkehrsmittel entfallen ca. 5700 Kilometer in unserer Jahresbilanz. Davon legen unsere Kinder etwa 4700 Kilometer auf ihren täglichen Fahrten zur Schule bzw. innerhalb Augsburgs mit den, für uns noch kostenfreien, Schülertickets zurück. Die anderen 1000 Kilometer waren so zu sagen gebührenpflichtig.
Grundsätzlich leben wir zwar autofrei, aber in manchen Situationen lässt sich die Nutzung kaum vermeiden. Um im Bedarfsfall auf einen PKW zurückgreifen zu können leisten wir uns die monatlich 10,50 € für das Car-Sharing der Stadtwerke Augsburg. Insgesamt 232 Kilometer haben wir im vergangenen Jahr mit einem PKW zurückgelegt. Dies entspricht einem Mobilitätsanteil von 1%. Die folgende Grafik bietet eine Übersicht der gefahrenen Kilometer aufgeschlüsselt auf die genutzten Verkehrsmittel.
Insgesamt 21.100 Kilometer
Insgesamt haben wir im Jahr 2017 über 21.100 km mit einem Mix der verschiedenen Verkehrsmittel zurückgelegt. In der zweiten Grafik werden die prozentualen Anteile der Nutzung der einzelnen Fahrzeuge dargestellt.
Welche Kosten fallen hierfür an?
Bei der Veröffentlichung meiner ersten Statistiken wurde auf Facebook darüber diskutiert welche Kostenfaktoren zu erheben sind um auf einen realen Kilometerpreis zu kommen. In meinen monatlichen Auflistungen sind nur die Ausgaben, die in direktem Zusammenhang mit den einzelnen Verkehrsmitteln stehen dargestellt. In der Übersicht der Mobilitätskosten werden auch weitere Ausgaben wie zum Beispiel für Service und Ersatzteile berücksichtigt. In der folgenden Aufstellung werden auch die anteiligen Beschaffungskosten der Cargobikes eingerechnet. Laut der AfA-Tabelle (Absetzung für Abnutzung) gilt ein Fahrrad als Anlagegut und kann auf sieben Jahre abgeschrieben werden. Unseren anderen Fahrräder sind bereits mehr als sieben Jahre alt und somit finden nur Unterhaltskosten Einzug in die folgenden Auflistungen.
ÖPNV:
Die Ausgaben für den ÖPNV beliefen sich 2017 auf 184,40 €. Bezogen auf 5700 Kilometer ergibt das einen Kilometerpreis von 0,03 €. Wie bereits erwähnt werden 4700 Kilometer durch die Schülertickets unserer Töchter abgedeckt, so dass die Ausgaben nur für ca. 1000 Kilometer getätigt werden mussten. Somit würden knapp 19 Cent je Kilometer anfallen.
Lastenräder, Leihräder und Fahrräder:
In dieser Gruppe, incl. der Abschreibung, haben wir im letzten Jahr 1660 € ausgegeben. Mit Fahrzeugen dieser Gruppe haben wir ca. 15.200 Kilometer zurückgelegt. Dadurch ergibt sich ein Kostenaufwand je Kilometer von 11 Cent.
KFZ:
Mit 1,20 € je gefahrenen Kilometer quasi unsere Luxusrubrik. Hierfür ist aufgrund des geringen Nutzungsgrades in erster Linie die Grundgebühr verantwortlich.
Fazit
Im letzten Jahr haben wir ca. € 2120.- für Mobilität ausgegeben und etwa 21.100 Kilometer zurückgelegt. Das bedeutet, dass wir im Mittel 10 Cent je gefahrenen Kilometer ausgegeben haben. Allein der Wertverlust unseres letzten eigenen KFZ betrug € 2000.- pro Jahr. Aus wirtschaftlicher Sicht war es für uns also die richtige Entscheidung unseren Alltag ohne Auto zu gestalten. Wenn im kommenden Schuljahr das Schülerabo für Sarah entfällt, steigen die Kosten im Bereich ÖPNV sicher an. Diese Mehrausgaben wären aber auch dann angefallen, wenn wir in unserer Familie ein eigens Auto hätten.
Sauber werde ich 2018 auch mal testen und auf HP veröffentlichen . axeltraub.de
Ich finde das Super und Gesünder. ..
Hallo Andreas,
sehr interessanter Blog. Und insbesondere die Erfassung der Mobilitätskosten ist interessant. Den Schritt zum völligen Verzicht auf das Auto habe ich noch nicht gemacht. Wenn es hier ein Car Sharing für die besonderen Fälle gäbe …
Eine Frage habe ich: Wie wurden die Strecken mit ÖPNV ermittelt? Sind das die Kilometer, die das jeweilige ÖPNV-Verkehrsmittel zurücklegt, oder sind das die (kürzestmöglichen) Strecken, die bei Nutzung eines individuellen Verkehrsmittels anfallen würden?
Hintergrund: Die notwendigen (virtuellen) Strecken von A nach B sind i.A. (mitunter auch deutlich) kürzer als die Strecken, die ein öffentliches Verkehrsmittel tatsächlich zurücklegt. Je nachdem, was man hier ansetzt, schwanken dann auch die Kilometerkosten erheblich.
Gute Fahrt in 2018
Marcus
Hallo Marcus,
mit diesem Problem habe ich mich auch schon beschäftigt. Die Streckenführung ist das eine, zum Anderen ist es sehr mühsam die genaue Kilometerzahl hierfür herauszufinden. Ich habe das mal in Google-Maps gemacht. Nachdem ja irgendwie immer das Auto als Referenz gesehen wird, nehme ich mittlerweile einfach die Strecke die mit einem Auto zurückzulegen gewesen wäre. Das macht in sofern Sinn, da ich hierdurch bei der Planung den ÖPNV mit der Nutzung des Carsharings vergleichen kann. Daher dienen die Kosten je Kilometer im ÖPNV nur als Vergleichswert zu anderen Verkehrsmitteln.
Gruß
Andreas
Hallo,
ist denn Eurer Kalender angekommen? Wir sind auch immer mehr mit dem Rad unterwegs. Danke für Deinen tollen Blog.
https://www.marcmachtblau.de/2018/01/20/bike2work-mit-dem-rad-zur-arbeit-mdrza-pedelec/
Hallo Marc, ja, danke der Kalender ist angekommen und hat einen Platz im Büro bekommen. Dort verbringt man ja die meiste Zeit. Gruß Andreas
Danke Andreas. Allzeit gute Fahrt!