Mobil ohne Auto im Herbst

Jedes Jahr das Gleiche. Der Sommer geht viel zu schnell zu Ende und schon ist es wieder Herbst. Daher wird es Zeit sich mit Mobilität in der dritten Jahreszeit zu beschäftigen. Was ist anders als im Sommer? Das erste was einem auffällt ist, dass die Temperaturen sehr schwanken. Deutlich unter 10 Grad Celsius am Morgen und bis zu 20 Grad am Nachmittag. Das erfordert, zumindest ohne vollklimatisierte Fahrgastzelle, ein angepasstes Bekleidungsregime.
Neben den wechselnden Temperaturbedingungen sind auch die sich rasch ändernde Witterungsverhältnisse nicht zu vernachlässigen. Mal Regen, dann Nebel, starke Winde und strahlender Sonnenschein wechseln sich ab.
Der dritte Faktor, der im Herbst zu berücksichtigen ist, sind die Straßen- oder Wegeverhältnisse. Wetter und Laubfall führen teilweise zu glatten Untergründen, die für Radfahrer immer wieder spannend werden können.
Einen vierten Faktor gilt es auch nicht außer Acht zu lassen. Ja, im Herbst sind die Tage kürzer, das bedeutet, dass man öfter bei Dunkelheit unterwegs ist.
Doch ist das alles in diesem Jahr wirklich so, und wenn ja, ist das dann ein Problem?

Herbst
Die Temperaturen

Aufgrund der Möglichkeit in unserer modernen Zeit, direkt vom Wohnraum in die Garage zu gelangen und dann mit einem angenehm temperierten Kraftfahrzeug die Tiefgarage am Arbeitsplatz zu erreichen, scheint es mir so, als ob einige meiner Zeitgenossen vergessen haben, dass es im Oktober kühler wird. Wenn diese Mitmenschen dann doch einmal nach draußen müssen, reagieren sie mit Zittern und Frieren. Ohne Auto lernt man schnell sich angepasst zu kleiden. Für mich gehört ein Blick auf das Thermometer am Morgen einfach dazu. Da Carola und ich auch jetzt mit den Rädern unterwegs sind, wird dann halt angepasste Kleidung ausgewählt. Hier bieten die eBikes einen entscheidenden Vorteil gegenüber Rädern ohne Motorisierung. Warum? Die Antwort ist einfach. Durch die Unterstützung kommt man nicht in gleichem Maße ins Schwitzen wie beim Fahrrad ohne Motor.

eBikes machen die Auswahl der Bekleidung einfacher

Eine weitere Faustregel, die ich seit Jahren befolge, lautet: „unter 10 Grad sollten die Ohren geschützt werden“. Hier bietet das Mützenfach eines Alltagsradlers eine umfassende Auswahl an Tüchern oder passenden Kopfbedeckungen, die unter dem Helm Platz finden. Handschuhe sind in den letzten Wochen auch schon zum Einsatz gekommen.
Ab Mittag war es in den letzten Tagen meist so, dass ein T-Shirt vollkommen ausreichend war. Die jetzt überflüssig gewordenen Kleidungsstücke wie Tuch, Handschuhe, Pulli oder Jacke fanden dann Platz in der Box auf der Ladefläche. Wieder ein Grund immer ein Lastenrad bei der Hand zu haben. 😊

Nach einer Nebelfahrt
Witterungsverhältnisse

Ja es hat auch einmal geregnet seit der Herbst begonnen hat. In diesem Fall hat mich die wasserdichte Jacke und die Regenhose vor dem Schlimmsten bewahrt. Die Regenhose ist übrigens immer mit an Bord.
Beim Thema Wind bin ich immer froh, wenn ich auf die Tretunterstützung zurückgreifen kann. So lässt sich der Gegenwind rasch in Windstille verwandeln und das macht das ganze deutlich angenehmer.
Radfahren bei Nebel finde ich, gerade am Morgen wenn die ersten Sonnenstrahlen durch den Dunst dringen, immer wieder sehr schön. Dieses tolle Naturschauspiel, das sich jedes Mal etwas anders präsentiert, genieße ich immer wieder aufs Neue und es lohnt sich dann kurz inne zu halten und das Ganze zu beobachten.

Nebel am Lech
Laubfall, Nässe und rutschige Wege

Irgendwie vergesse ich über die Sommermonate, dass es mit den nassen Blättern glatt wird. Doch die Tatsache wird mir spätestens nach der ersten Rutschpartie schnell bewusst. Evtl. ist das ja die Vorbereitung auf den Winter, denn dann wird es meist noch glätter.

Dunkelheit

Da mich meine Strecke auf dem Weg in die Arbeit teilweise auch über unbeleuchtete Wege führt hat meine Beleuchtung neben dem Gesehenwerden auch noch den Sinn etwas zu Sehen. Um so erstaunlicher finde ich es, dass mir täglich mehrere Radfahrer ohne Licht begegnen. Diese sind auch nicht alle jünger als ich, so dass ich die Notwendigkeit einer hellen Frontlampe nicht nur auf die nachlassende Sehkraft im Alter zurückführen kann. Erst kürzlich hätte ich fast einen querenden Radfahrer umgefahren, der mir ohne Licht und Reflektoren auf einem unbeleuchteten Wegstück vors Rad gefahren ist. Wie gesagt ich verstehe es einfach nicht, dass Menschen ohne Licht mit dem Rad unterwegs sind. Auch die aktuelle Diskussion über die Umstellung von Sommer- und Winterzeit wird nichts daran ändern, dass im Oktober die Tage kürzer werden und das ist schon länger so. Also Licht ans Rad.
Apropos Licht. Auch Autofahrende sollten es einschalten. In der letzten Woche habe ich eine junge Dame an der Ampel morgens um sieben auf ihre fehlende Beleuchtung angesprochen und erhielt die Antwort: „Ja ich weiß.“ Mir ist dann auch nichts mehr eingefallen.

Komisch dieser Herbst. Früchte im Oktober sind in Ordnung, aber der Apfelbaum blüht…
Herbst 2018

Nach einem grandiosen Sommer zeigt sich der Herbst bisher auch von der fahrradfreundlichen Seite. Daher habe ich die meisten herbsttypischen Kleidungsstücke bisher im Schrank hängen lassen. Ein Problem ohne Auto in der dritten Jahreszeit unterwegs zu sein hatte ich in den letzten Jahren, in denen es deutlich nässer und kälter war, auch nicht. Grundsätzlich genieße ich nahezu jedes Wetter auf dem Rad und bin froh aufs Auto verzichten zu können. Dieser Vorteil zeigt sich auch dann, wenn ich wie diese Woche mehrfach, an im Stau stehenden Autos einfach vorbei fahren kann.

Herbst 2018

3 thoughts on “Mobil ohne Auto im Herbst”

  1. Hallo Andreas!
    Weil du das Thema Licht ansprichst, da ich mit dem load auch viel in der Dunkelheit auf unbeleuchteten Straßen unterwegs bin, habe ich mir eine supernova m99 pro geleistet. Man mag mich jetzt als verrückt erklären (und in den Foren liest man das auch des öfteren), aber ich bin so froh dass ich diese Investition getätigt habe. So ist es kein Problem im stock Dunklen mit 50, 60km/h bergab zu fahren.
    Ich bin mit der supernova wirklich glücklich auch wenn der hohe Preis in der Geldtasche brennt.

    LG Rudi

  2. Licht ist wichtig. Mit dem Dynamo ist es bei Nässe unmd Matsch ja immer so eine Sachen … Ich hab hinten ein Akku-Licht, das ich am Computer über USB wieder aufladen kann. Kann die Konstruktion empfehlen. Es lässt sich leicht per Gummizug an- und abnehme, und man braucht keine Batterien. War auch nicht sehr teuer.

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