Vierte Etappe nach Heidelberg
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Der heutige Tag stand unter dem Motto der vier W´s, nämlich Wind(räder), Weinberge, widriges Wetter. Dabei fing der Tag eigentlich prima an.
Nach einer Nacht, in der wir beide hervorragend geschlafen haben, gab es ein schönes Frühstück und nach einem netten Gespräch mit dem Wirt ging es heute gegen 09:30 Uhr los vom Rhein zum Neckar.
Auf die, in unseren Augen, doch sehr lückenhafte Infrastruktur am gut besuchten Rheinradweg angesprochen meinte er, das hätten schon viele Radreisende berichtet, und er habe nun selbst in einer Ecke seines Hofes eine kleine Radwerkstatt eingebaut, denn Servicestationen gäbe es weit und breit keine. Wäre vielleicht mal eine Idee, wenn schon keine Werkstatt mit Personal, dann möglicherweise ein Stand mit Schlauchautomat und Werkzeug. Hinweistafeln unterwegs natürlich nicht vergessen! Auch für andere, oft dringende menschliche Bedürfnisse haben wir unterwegs keine Örtlichkeiten gefunden. Darauf meinte unser Wirt:“Wenn’s dringend ist, beim nächsten Haus klingeln! Rheinländer sind extrem hilfsbereit.“ Mussten wir Gott sei Dank nicht, ist aber vielleicht ein guter Tip für Andere.
Die heutige Strecke war mit 124 Kilometern geplant und somit die kürzeste seit unserm Start in Amsterdam. Allerdings sollten ja auch mehr Höhenmeter gefahren werden. Die erste Zwangspause kam schon nach wenigen hundert Metern.
Weinberge und Wind(räder)
In Bingen sagten wir dem Rhein erst mal Lebewohl und es ging Richtung Süd-Osten. Bald fuhren wir, teilweise sehr steil, bergauf in die Weinberge. Ach ja, zu regnen hatte es schon auf den ersten Kilometern begonnen, wenn auch deutlich weniger als am Sonntag. Zum Glück hörte der Regen streckenweise auch ganz auf und manchmal spitzelte sogar die Sonne zwischen den Wolken hervor.
Nachdem die Weinlese aktuell im Gange ist, waren die asphaltierten Wege an vielen Streckenabschnitten über und über mit Matsch verschmutzt und auf den unbefestigten Wegen hatten die Fahrzeuge der Windradbaustellen das übrige getan. Heute also auch mal richtige fahrtechnische Herausforderungen! Nach einigen Kilometern durch diese Landschaft waren die Räder ziemlich dreckig.
Mittagessen
Am frühen Nachmittag erreichten wir Westhofen und fuhren genau auf eine Metzgerei zu. Die Idee einer Lebrkässemmel war geboren und dazu gab es noch Kartoffel- und Tortellinisalat.
Nach der langen Fahrt am Rheinufer waren die Wege heute richtig abwechslungsreich und nach einem knackigen Anstieg (hier kam unsere Schaltung erstmals an ihre Grenzen) ging es heute auch schön bergab. Meist jedoch war am Ende der Abfahrt leider eine scharfe Kurve oder eine Kreuzung, so dass man den Schwung nicht wirklich ausnutzen konnte. Aber ich will nicht jammern, mit 50 km/h bergab zu Brausen macht schon Spaß.
Regen, schon wieder
Leider meinte es Petrus nicht ganz so gut mit uns. Kurz nach unserer Pause setzte Regen ein und die Pausen zwischen den Schauern wurden immer kürzer . Als wir Worms erreichten regnete es eigentlich ohne Ende.
Die restlichen 50 Kilometer bis zum Ziel legten wir bei strömendem Regen zurück und irgendwann kam es zum unvermeidlichen Wassereinbruch in die Kleidung. Unsere Räder haben heute übrigens die Seepferdchen-Prüfung bestanden, denn der Radweg war an manchen Stellen von einer Seenplatte nicht zu unterscheiden und das Wasser reichte fast bis zum Tretlager.
Gegen 17:00 Uhr erreichten wir unsere Unterkunft. Müde und nass, aber stolz die geplante Etappe von 120 Kilometern geschafft zu haben. Ach ja, nachdem auf den letzten 20 Kilometern noch genügend Elektronen übrig waren konnten wir uns den Luxus des Turbo-Modus gönnen.
Gründe für Spanngurte
In einem anderen Beitrag hatte ich einmal Gründe genannt, warum Lastenradfahrer immer genügend Gurte dabei haben sollten. Hier ein weiterer -Man kann daraus einen Wäscheständer bauen- Hoffentlich sind die Sachen bis morgen trocken.
Hallo ihr Beiden,
Niesel- und Starkregen, Gegenwind, wenig bis gar keine Sonne – beste Bedingungen für eine mehrtägige Tour – insbesondere wenn die gebuchten Hotelzimmer nach solch einem nassen Tag kurz vorher vergeben werden.
Ich freue mich unheimlich, dass ihr noch nicht krank seid und stetig eure Etappenziele schafft – HUT AB und WEITER SO!
Wie sieht denn eure weitere Tour aus? Bleibt ihr am Neckar und passiert Stuttgart oder gehts durchs Remstal?
Viele Grüße und allzeit gute Fahrt euch Beiden!
Hallo Alex, das mit dem Hotelzimmer war echt eine Sauerei. Carola musste sehr an sich halten um sich nicht zu vergessen. Zum Glück gab es ja noch eine Lösung. Bis auf ein paar Wehwehchen (Knie und Hinterteil) geht es uns zum Glück gut. Heute sind wir Untergröningen gelandet. Von da aus sind es nur noch 130 Kilometer bis nach Hause. Das wollen wir morgen schaffen. Ich hatte bei der Planung schon an Dich gedacht, aber irgendwie hat das nich auf die Route gepasst. Die heutige Etappe gibt es nachher noch im Blog zu lesen.
Gruß Andreas