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Sechste Etappe von der Schwäbischen Alp nach Augsburg
Nach einem tollen Abendessen und einer erholsamen Nacht in Untergröningen genossen wir auch das leckere Frühstück im Brauereigasthof Lamm. Nach der Stärkung habe ich noch schnell die hinteren Bremsbeläge am Load, das nun im übrigen den Namen Hannibal trägt, erneuert.
Nachdem alle unsere Räder Namen haben,bis auf das Load, war es an der Zeit auch unser Fully zu taufen. Dem aufmerksamen Leser ist vielleicht aufgefallen, dass auch das Load, äh, Hannibal plötzlich einen CX-Motor hat. Das liegt daran, dass ich unmittelbar vor der Fahrt mein „altes“ Load verkauft und ein neueres Modell erstanden habe. Aber zurück zur eigentlichen Geschichte, unserer letzen Etappe der Schokofahrt.
Wasser vor allem von oben
Auch heute konnten wir nach dem Aufstehen noch einen Blick auf die regenfreie Landschaft rund um den Kocher erhaschen. Nach dem Frühstück regnete es schon wieder. Als wir die Räder aus ihrem Nachtquartier holten, schüttete es bereits wie gewohnt. 🙁
Wieder in Regenkleidung
Also ging es wieder in Regenmontur auf die Reise. Die Jacken hatten die letzten Tage ziemlich gelitten und nach kurzer Zeit bahnte sich das Nass erneut den Weg zum Pulli, von dort über die Hose bis in die Schuhe. Prima, dass die Regenhose dicht war, dann konnte das Wasser wenigstens nicht mehr weg. Aber wie gesagt, wir waren das ja schon gewohnt. Trotzdem unschön.
Wenn es die ganze Zeit regnet hat man auch irgendwie keinen Blick für die Landschaft und so kämpften wir uns Kilometer für Kilometer durch die Nässe.
Dann ging es wieder aufwärts
Leider nicht mit dem Wetter. Unser Weg führte uns von 390 Höhenmetern, kurz vor Aalen, auf 645 Meter. Auf dem Weg nach oben passierten wir den Ort Himmlingen, wie passend. Ich hatte fast das Gefühl mit dem Kopf in den Wolken zu stecken und es kam die Frage auf ob es eigentlich mehr als 100% Luftfeuchtigkeit gibt?
Nach dem Rauf kommt das Runter
Trotz eBike war das Erklimmen der Berge teilweise eine echte Plagerei. Leider waren auf der Bundestraße auch einige Autos unterwegs, die es mit dem Sicherheitsabstand nicht so genau genommen haben. Es ist schon beängstigend wenn man sich mit 10-15 km/h den Berg hochkurbelt und dann mit mehr als der fünffachen Geschwindigkeit und 50cm Abstand 1,5 Tonnen an einem vorbeifliegen. Dem Rückspiegel sei dank wusste ich wenigstens immer wann es soweit ist. Zum Glück gab es aber auch rücksichtsvollere Fahrer.
Jetzt kamen mir wieder die Niederlande in den Sinn. Da verhielten sich alle Verkehrsteilnehmer deutlich defensiver, die Infrastruktur war besser und es gab keine Berge.
Schlammschlacht
Die geplante Route verlief, zum Glück, meist auf Radwegen, aber auch durch Wälder. Traumhafte Pfade gesäumt von herbstlich gefärbten Laubbäumen, eigentlich, außer es kübelt wie aus Eimern. Dazu kam noch, dass irgendwer beschlossen hatte diesen Wald umzugraben und so waren die Wege von den Baumaschinen zerfurcht und schlammig. Spätestens wenn einem der Matsch bis zu den Ohren spritzt ist irgendwie Schluss mit lustig. Aber wir haben zum Glück auch wieder aus dem Wald herausgefunden.
Das Aufgeben der eigentlichen Route
Nach einigen Kilometern im Schlamm beschloss ich, dass es so nicht weitergehen konnte. Also habe ich die vorher ausgetüftelte Stecke über den Haufen geworfen und auf meinem Navi die „Bring mich Heim“ Funktion aktiviert. Allein das tat schon gut 😊. Und siehe da, es waren neun Kilometer weniger. Die plötzliche Verkürzung auf nur noch 76 Kilometer und die Aussicht heute zu Hause anzukommen hat uns neuen Mut gegeben.
Wieder in Bayern
Einen weiteren Motivationsschub erhielten wir durch ein kleines Schild, das uns verriet, dass wir im Landkreis Dillingen, also wieder in Bayern waren. Langsam bekamen die Orte auch vertraute Namen und bei Höchstätt überquerten wir die Donau.
Auch das Wetter hatte sich gebessert und sogar die Sonne ließ sich blicken. Die Wärme tat echt gut.
Von da an lief es wie geschmiert. Sonne, nur noch 40 Kilometer bis nach Hause und das beste, jeweils noch einen vollen Akku im Gepäck.
Etwa 30 Kilometer vor unserm Ziel kamen die erwähnten Akkus zum Einsatz und mit gut 25 km/h flitzten wir unserem Ziel entgegen. Nach 126 Etappenkilometern erreichten wir Augsburg nach sechseinhalb Stunden.
Etappendaten
Strecke: 126 Kilometer
Aufstieg: 1025 Meter
Fahrzeit: 6,5 Stunden
Danke für den Bericht – und was passiert jetzt mit der transportierten Schokolade? WO bitte wird diese zum Verkauf kommen? Habe nach dem Bericht einfach große Lust auf fair transportierte Schokolade…
Auf http://www.schokofahrt.de sind alle Verkaufstellen aufgelistet.
Danke für die Liste – leider findet sich in Ulm oder Tübingen, Reutlingen gar niemand als Anbieter – glaube ich muss da nächstes Jahr für einen Transport nach Ulm sorgen.
Vielleicht schaffe ich es Anfang kommender Woche nach Augsburg oder München – wenn da der Terminplaner nicht schon so voll wäre…
Ich freue mich, dass ihr Beiden gut zu Hause angekommen seid! Als wäre die regenreiche Fahrt eine Prüfung gewesen, so werdet ihr am Wochenende mit reichlich Sonne verwöhnt, an dem ihr euch von der echt langen und anstrengenden Reise erholen könnt.
Danke Andreas, dass du dir jeden Abend die Zeit genommen hast, um das Erlebte vom Tage in einen Blogartikel zu packen. Ich bin sicher, alle Blogleser haben mitgefiebert, ob und wann die Regenjacken ihr Limit erreichen und ob das rollende Material seinen Dienst ordentlich verrichtet.
Bei vorausgesagten 24 Grad in Augsburg könnt ihr euch am Wochenende einen großen Eisbecher in der Stadt gönnen – vielleicht zu Abwechslung mal zu Fuß gehen?
😉
Hallo Alex,
danke für Deinen Kommentar. Eis klingt gut, aber laufen…. Heute waren wir schon wieder mit den Rädern unterwegs um auszuliefern und nachher steht das Pflegeprogramm für Möhrchen und Hannibal an.
Grüße aus dem sonnigen Augsburg
Hallo Andreas,
Danke für den tollen Bericht von Eurer tollen Tour! Eure Etappenlängen sind schon ganz beachtlich; und das mit den schweren Gefährten.
Während Ihr durch das Wasser geradelt seit, war ich ohne Rad auf einer 7-tägigen Wandertour an der Lahn unterwegs. Und ja, ich habe auch die Erkenntnis mit nach Hause genommen, dass meine aktuelle Regenjacke nichts taugt und ich mich mit dem Thema nochmal befassen muss. Ich hatte angenommen, dass die Jacke sich bei Abwesenheit von Fahrtwind evtl. besser schlägt, aber leider …
Da ich gezeltet habe, war das mit dem zwischenzeitlichen Trocknen dann auch nix. Aber der geübte Radler weiss es sowieso: Nasser als nass geht ja nicht, also alles halb so wild.
Erholt Euch gut und weiter so!
Viele Grüße
Marcus
Hallo Marcus,
vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Das Jackenthema kommt mir sehr bekannt vor. 😊 Wenn Du ein passendes Produkt ausfindig gemacht hast, wüsste ich auch gerne womit man nicht nass wird. Einer meiner nächsten Tätigkeiten wird auch die -mitwelcherjackebleibtmantrocken- Recherche sein. Ich bin schon froh, dass wir nicht auch noch ein Zelt im Regen aufbauen mussten. Gegen Dich sind wir ja richtige Weicheier. Dazu stehe ich auch, denn ich habe selten in meinem Leben eine heiße Dusche und eine warme Bettdecke so genossen wie in den letzten Tagen. Aber Du hast völlig recht, wenn man erst einmal bis auf den letzten Stoffzipfel nass ist, dann wird es nicht mehr schlimmer.
Gruß Andreas
Es gibt auch noch keinen Artikel, da war einfach zu viel „Schokofahrt“ im gleichen Zeitraum. 😊