Gasflaschen
Die Grillsaison läuft, und nachdem es im letzten Jahr nicht geklappt hat an gefüllte Propangasflaschen zu kommen, habe ich mein Glück erneut im Baumarkt versucht. Diesmal waren genügend vorhanden um die leeren Flaschen gegen volle zu tauschen. Als ich mit meinem Load in die Drive-In-Arena gefahren war, wurde ich gleich von mehreren Angestellten auf das tolle Transportmittel angesprochen. Die lustigste Situation ergab sich aber an der Kasse. Die Verkäuferin blickte ein wenig ratlos auf mein Gefährt, händigte mir dann aber mit dem Kassenbeleg die Warnhinweise zum Transport von Flüssiggas aus. Gewissenhaft habe ich mir die Hinweise durchgelesen und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Auf dem Merkblatt heißt es unter anderem, dass beim Be- und Entladen der Motor abzustellen ist und ich den Zündschlüssel abziehen muss. Das mit dem Motor klappt ja bein E-Bike noch, aber ich habe bisher nie einen Zündschlüssel gebraucht. Immerhin hatte ich mit der Anweisung „Fahrzeug beim Transport ausreichend lüften“ keine Probleme. Ich habe die Faltbox einfach zusammengelegt und die beiden Flaschen offen transportiert. So konnte der Fahrtwind die Lüftung übernehmen. Weitere Punkte, wie das Rauchverbot und das mit dem offenen Feuer, waren auch kein Problem. Eigentlich ist der regelkonforme Transport von Gasflaschen mit dem Rad demnach einfacher als mit dem Auto. Kein Zündschlüssel, ausreichende Lüftung und schon steht dem Grillvergnügen nichts mehr im Weg.
Gestürzte Radfahrer
Zu einem weniger schönen Thema, das aber auch zum Alltag (auch zu dem ohne Auto) gehört. Beim Rückweg vom Baumarkt bin ich auf einem Radweg hinter einem anderen Radler auf der rechten Seite eines Radweges gefahren. Beide wollten wir rechts in eine Unterführung einbiegen, als plötzlich ein Geisterradler auftauchte. Bergab und ein wenig zu heftig die Vorderbremse bedient und schon stürzte der vor mir fahrende Herr über den Lenker. Irgendwie hat er es dennoch geschafft in den Grünstreifen zu stürzen und blieb so unverletzt. Immer wieder kommen mir auf Radwegen andere Fahrer mit Rädern entgegen. Sogar dort wo es erlaubt ist, wie im geschilderten Fall, hat sich offenbar eingebürgert, dass man links und nicht rechts fährt. Für mich ist das nicht nachvollziehbar und sorgt mehrmals die Woche für brenzlige Situationen. Gespräche mit den „Geistern“ sind aber meist sinnlos, da man nur beschimpft wird. Im gerade geschilderten Fall hat sich der junge Mann immerhin entschuldigt bevor er weitergefahren ist.
Heute Mittag auf unsrer Hausstrecke zum Sportcenter trafen wir dann auf den zweiten verunfallten Radfahrer in dieser Woche. Ein älterer Herr war offenbar mit seinem Rad auf dem Bürgersteig unterwegs und ist gestürzt. Hierbei ist er vom Gehweg auf die Straße gefallen, wo er bereits von zwei Anwohnern im Rahmen der Ersten Hilfe versorgt wurde. Beim Sturz hatte er sich eine Kopfplatzwunde und einige Abschürfungen zugezogen, außerdem war er nicht ansprechbar. Zu diesem Zeitpunkt war ich wieder einmal froh um mein Lastenrad, in dem immer eine Tasche mit Verbandmaterial und Einmalhandschuhen mitfährt.
Zusammen mit den Anwohnern, die die Unfallstelle absicherten, übernahmen Carola und ich die weitere Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Ein paar Dinge möchte noch anmerken:
- Die Zusammenarbeit bei der Erstversorgung hat hervorragend geklappt.
- Einige Autofahrer (unter anderem der Pressesprecher der Feuerwehr Augsburg) und auch ein Linienbusfahrer haben sofort Hilfe angeboten.
- Leider wurde auch mehrfach äußerst knapp an uns vorbeigefahren, erst durch geschicktes Positionieren unserer großen Räder und der Unterstützung von Anwohnern fühlten wir uns sicherer.
- Der gestürzte Radler trug keinen Helm, er war bewusstlos und hatte eine Kopfplatzwunde.
In diversen Radfahrerforen lese ich immer, dass positive Effekte des Helmtragens beim Radfahren in Frage gestellt werden und dadurch ein falsches Gefühl der Sicherheit entstehen würde. Auch werden Presseberichte, bei denen es um verletzte Radfahrer geht und auf einen fehlenden Helm hingewiesen wird, oft negativ kommentiert. Im geschilderten Fall war, aus meiner Sicht, kein Fremdverschulden im Spiel und die Platzwunde hätte sich in jedem Fall vermeiden lassen. Ich sehe mich darin bestätigt beim Radfahren einen Helm zu tragen, so wie ich das bereits seit 30 Jahren mache.
Ich stehe ebenfalls vor dem Problem, Gasflaschen transportieren zu müssen ohne ein Auto zu besitzen. In den ÖV darf man die vollen Flaschen nicht mitnehmen, da Gefahrengut. Also habe ich vor, mir ein Lastenfahrrad zu leihen oder mieten. Dazu noch zwei Fragen.
1. Ich bin noch nie so ein Rad gefahren. Was muss ich besonders beachten, was sind die Unterschiede zu einem normalen Drahtesel?
2. Droht bei einem Sturz eine Beschädigung und somit Explosionsgefahr der Flaschen?
3. Auch ein Elektromotor produziert Funken, allerdings sind die Motoren bei E-Bikes in der Regel gekapselt verbaut. Besteht trotzdem ein Restrisiko?
Vielen Dank im voraus und weiterhin gute Fahrt!
Guten Morgen Guido,
sorry, dass ich mit der Beantwortung Deiner Fragen ein wenig länger gebraucht habe.
1. Long Johns fahren sich in der Tat ein wenig anders als „normal Räder“. Aber nach ein paar 100 Metern hat man den Bogen meist raus. Also beim ersten Ausleihen eine halbe Stunde mehr einplanen und ein paar Proberunden drehen. 😉
2. Ich bin kein Experte für Propangasflaschen. Ich denke aber, dass die Flaschen schon etwas aushalten können. Mit aufgesteckter Ventilschutzkappe kann eigentlich nichts passieren. Bei einer Leckage würde das Gas ja zunächst ausströmen und nicht gleich explodieren.
3. Kann ich nicht beantworten. Ich mache mir deswegen aber keine Sorgen.
Gruß Andreas