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Wer hätte Ende November gedacht, dass es diesmal wieder einen richtigen Winter geben würde. Mit Schnee über mehrere Tage, ja sogar Wochen und Temperaturen deutlich unter dem Gefrierpunkt. Damals, also im November 2020, habe ich ein Interview gegeben, bei dem es um das Thema Radfahren im Winter ging. Kalt war es zwar auch an diesem Tag, aber von Schnee war weit und breit nichts zusehen.
Ich erlebe den Winter tatsächlich immer noch als etwas Tolles… ….und ich erlebe es auch als etwas völlig unkompliziertes – denn wenn wir ehrlich sind, es gibt nur wenige Tage an denen so viel Schnee liegt, dass Radfahren schwieriger wird.
Und so war, bzw. ist es aktuell auch. Es hat zwar häufig geschneit, aber immer nur fein dosiert, so dass bisher die Wege immer passierbar waren. Hierbei kann ich über sie letzten Jahre beobachten, dass die Anzahl der Winterradler, zumindest hier rund um Augsburg, stetig zunimmt. Das zeigen sowohl die morgendlichen Spuren im Schnee als auch die regelmäßigen Begegnungen.
Winterradeln ein Trend?
Keine Ahnung ob ich es als Trend bezeichnen würde, aber wenn man sich die Definition laut Duden ansieht, könnte man es durchaus als solchen bezeichnen.
über einen gewissen Zeitraum bereits zu beobachtende, statistisch erfassbare Entwicklungstendenz
Wobei ich denke, dass das Radfahren insgesamt als Fortbewegungsart im Trend liegt und daher offenbar vor winterlichen Bedingungen nicht halt macht.
Das Thema (Rad)Wege
Mit dem Rad im Winter unterwegs zu sein, bedeutet auch, nicht immer optimale Bedingungen vorzufinden. In den Sozialen Medien lese und sehe ich immer wieder, dass auch in so genannten Fahrradstädten Radwege bei den Räumdiensten ein Schattendasein fristen. An dieser Stelle muss ich der Stadt Augsburg auch einmal ein Lob aussprechen. In den letzten Wochen waren die Wege, die ich benutze um am Morgen zur Arbeit zu kommen weitestgehend geräumt und gut befahrbar.
Dass das nicht überall so gehandhabt wird, sehe ich sehr deutlich, da mich mein Weg auch ein Stück über Gersthofer Gebiet (Nachbarstadt von Augsburg) führt. Hier wird der Radstreifen als Ablagefläche für Schnee missbraucht und selbst wenn Tauwetter einsetzt sind die Streifen noch lange nicht benutzbar. Auch die Grenze zwischen den Gemeinden ist nie so deutlich wie im Winter. Tief verschneite Wege, auch nach zwei Tagen, auf der einen Seite, gut geräumte und gestreute Wege auf der anderen. Doch dann gibt es ja immer noch die Möglichkeit auf die Straße auszuweichen.
Doch noch schlechter zu befahren als so mancher Radweg sind die Nebenstraßen in Wohngebieten. Leider ist das mit der Räumpflicht in den letzten Jahren bei vielen Haus- und Grundstücksbesitzern in Vergessenheit geraten oder der Schnee wir von den Gehsteigen einfach auf die Fahrbahn geschippt. Eigentlich ist es kein Problem auf ungeräumten Straßen unterwegs zu sein, doch durch die Kraftfahrzeuge wird der Schnee verdichtet und dadurch glatt oder uneben. Für mich ist das auch ein Grund meine Wege so zu wählen, dass ich möglichst abseits vom Autoverkehr unterwegs bin. Aber auch hier kann man im Winter interessante Beobachtungen machen. Reifenspuren auf gesperrten Wegen sind keine Seltenheit, so dass ich mich oftmals über die Dreistigkeit einiger Zeitgenossen wundern muss.
Ein eigenes Fahrrad für den Winter?
Vor langer Zeit hatte ich ein eigenes „Winterfahrrad“, dass war ein alter, ausrangierter Drahtesel, den ich mir wieder flott gemacht hatte. Irgendwann war ich es aber leid. Dann wenn Radfahren sowieso schon beschwerlicher ist als an einem lauen Sommerabend, auch noch durch marode Technik ausgebremst zu werden. Spätestens seit uns die eLastenräder begleiten ist das Thema vom Tisch.
Warum sollte ich mit eine alten, schwergängigen Rad unterwegs sein, wenn das Radfahren eh schon beschwerlicher ist als an einem lauen Sommerabend?
Das bedeutet, dass unsere Räder Sommer wie Winter auf der Straße unterwegs sind. Natürlich stimmt die Chemie zwischen Streusalz und Fahrrad nicht. Dennoch ist es möglich, mit geringem aber regelmäßigem Pflegeaufwand, Schäden zu vermeiden. Bei Temperaturen über dem Gefrierpunkt suche ich regelmäßig eine nahe Waschanlage auf und befreie die Räder von der lästigen Lauge. Zum Glück ist nur noch das Load mit einer Kette ausgestattet, so dass sich das zeitaufwändige Reinigen und Schmieren auf nur ein Rad beschränkt. Sind die Tage und Nächte kälter, wird der schlimmste Schmutz mit Druckluft und Lappen beseitigt.
Winter ganz ohne Auto
Nachdem wir das jetzt schon seit mehr als sechs Jahren praktizieren, ist es eigentlich keine Herausforderung mehr. Lustig finde ich an dieser Stelle immer die Gespräche im Kollegenkreis über Verkehrschaos oder Verspätungen aufgrund schlecht befahrbarer Wege. Ich brauche eigentlich immer die selbe Zeit. Ist man im Winter ohne Auto unterwegs, so erlebt man auch bei so banalen Dingen wie dem Einkaufen schöne Momente und Eindrücke. Zumindest auf dem Weg dorthin oder nach Hause.
Click und Collect – Einkaufen in Corona Zeiten
Apropos Einkaufen, hier hatte ich unlängst ein lustiges Erlebnis, das aber leider aktuell für das Verständnis unserer Gesellschaft steht, was Transportmittel betrifft. Nach fast 15 Jahren hat unser Drucker seinen Geist aufgegeben. Es musste also ein neues Gerät beschafft werden. Bei einem Elektronikmarkt, der auf meinem Heimweg liegt, konnte man per Click und Collect ordern und am selben Tag die Bestellung abholen. Nach dem Bezahlen via Internet wurde eine Telefonnummer angegeben, die man anrufen sollte, wenn man am Geschäft eingetroffen ist. Dort war vermerkt, dass sie Ware dann in den Kofferraum des Fahrzeugs geladen wird. Toller Service, dachte ich mir. Also habe ich, nachdem ich auf den reservierten Plätzen vor dem Markt angekommen war, besagte Telefonnummer angerufen. Der freundliche Mitarbeiter sagte mir, dass er die Ware vorbereitet habe und ich meinen Kofferraum zu kontaktlosen Übergabe öffnen soll. Also habe ich den Deckel meiner Box auf dem Load hochgeklappt und gewartet. Nach kurzer Zeit trat ein junger Mann mit dem Drucker auf den Parkplatz. Nachdem nur ich vor Ort war blickte er sich suchend um. Nach der Kontaktaufnahme meinerseits kam er, sichtlich irritiert, auf mich zu und ich deutete auf meine leere Box. Er meinte dann nur, dass er noch nie ein Gerät in ein Fahrrad geladen habe. Ich riet ihm, allen Mut zusammen zu nehmen, was er dann auch tat. Ich denke er hatte dann im Kollegenkreis immerhin etwas zu erzählen. Kaum war der Drucker verladen fing es heftig an zu schneien und es ging nach Hause. Dem neuen Drucker hat der Transport übrigens nicht im mindesten geschadet.
Was ich am Winterradeln nicht mag
Natürlich gibt es auch ein paar Aspekte, die ich am Radfahren im Winter nicht mag.
Das mit der Brille
So lange es trocken und nicht zu kalt ist, ist auch eine Brille beim Radfahren kein Problem. Aber sobald man Mund und Nase mit einem Tuch gegen die Kälte schützt, ist es mit der klaren Sicht vorbei. Das Phänomen kennen mittlerweile wohl die meisten Brillenträger aufgrund der Maskenpflicht. Auch starker Schneefall reduziert durch Tropfen auf den Gläsern die Sicht. Zum Glück bin ich nicht so eingeschränkt was die Sehstärke betrifft, so dass ich auch ohne Brille unterwegs sein kann.
Kalte Finger
Früher konnte ich auch bei geringen Temperaturen problemlos ohne Handschuhe unterwegs sein. Seit einigen Jahren geht das leider nicht mehr. Die Finger werden einfach zu kalt. Das führt bei sehr niedrigen Temperaturen auch zu schmerzenden Endgliedern, vor allem am Daumen. Selbst dicke Fausthandschuhe zögern das Problem nur unwesentlich heraus. Vor zwei Jahren hatte ich beheizte Handschuhe ausprobiert, aber das gewählte Modell zeichnet sich nur durch einen hohen Energieverbrauch und fehlender Wärmeentwicklung an den Fingerspitzen aus. Offenbar müsste man hier zu einem höherwertigen Produkt greifen, aber irgendwie scheue ich die Ausgabe noch, da ich die Dinger wahrscheinlich nur an einigen wenigen Tagen benutzen müsste.
Mitmenschen, die glauben Radfahrer haben im Winter nichts auf den Straßen zu suchen
Wahrscheinlich sind das die gleichen, die das auch im übrigen Jahr denken. Leider ist es aber so, dass sich Bremswege von Fahrzeugen (Fahrrad und Auto) im Winter deutlich verlängern, dass Schnee und Eis die Wege oftmals einengen und dass zugefrorene Scheiben den Durchblick einiger Verkehrsteilnehmer noch weiter einschränken. Zum Glück trifft das aber nur auf eine geringe Anzahl der Autofahrer zu, was es im Ernstfall aber nicht besser macht.
Was noch?
Eigentlich nichts mehr, nur so viel, auch im Winter kommt man mit dem Rad gut ans Ziel und es macht sogar Spaß. Ist es gefährlich? Eigentlich auch nicht mehr als mit dem Auto, nur dass man weniger Gefahr läuft andere zu verletzen.
In diesem Sinne allen (Winter)Radlern gute Fahrt.
Zu diesem Thema habe ich zwei Anmerkungen:
Ich habe seit neuestem einen neuen Helm : Casco Speedairo 2 mit Visier. Der sorgt auch bei heftigem Schneefall für klare Sicht . Selbst bei Dunkelheit mit selbsttönendem Visier. Dazu habe ich eine Jacke deren Kapuze über den Helm passt und somit auch bei minus 12 Grad noch erträglich ist.
Zum Zweiten habe ich an meinem Fahrrad Handprotektoren aus dem Motorradhandel montiert um Zugluft von den Fingern abzuhalten.
Mit dieser Ausstattung war ich auch in diesem Winter jeden Tag mit dem Fahrrad unterwegs ohne Probleme.
Die Erfahrungen mit dem Räumdienst kann ich bestätigen wobei ich vor allem im ländlichen Raum unterwegs bin. Man muss sich jeden Tag genau überlegen welchen Weg man nimmt um anzukommen.
Aber trotzdem würde Ich nur widerwillig mit dem Auto fahren. Mit dem Fahrrad eine neue Spur im Schnee zu ziehen ist einfach ein Erlebnis. Aber das kann wohl nur derjenige nachvollziehen der so was schon mal erlebt hat.
Moin,
Wie Robert hier schon schrieb, kann man Visierhelme nehmen. Ich persönlich fahre auch mit dem Speedairo 2 von Casco. Meine Frau fährt den Roadster, welche ich im Nachhinein besser finde, da er weniger Luftschlitze hat und auch die Möglichkeit bietet, Ohrenschützer mit anzuklemmen. So hat man Visier und Ohrenschutz und kann sich unterm Helm eine dicke Mütze sparen. Auch beschlägt ihre Brille nicht unterm Visier, auch wenn sie eine Maske trägt. Bei mir beschlägt das Visier, weil ich eine Mütze und so brauche, welche dadurch die Abluft nach oben einschränkt. Deshalb habe ich mir dafür nun eine Maske mit Löchern an den Atemwegen geholt. Das reduziert es enorm.
Was die kalten Finger angeht, hat mir die Mutter meiner Frau zu Weihnachten Lammfellfäustlinge geschenkt. Außen eine Lederschicht, innen das Lammfell. Im Vergleich dazu hatte ich schon andere Fäustlinge und Handschuhe und der Unterschied ist sehr groß. Mit allen anderen gekauften Handschuhen im Radbereich hab ich schon nach 30-60 Minuten kalte Finger. Mit den Lammfellfäustlingen nach 3 Stunden fahrt ist alles bestens. Trage einfache Stoffhandschuhe, die die Fingerspitzen offen lassen und stecke diese dann in die Lammfellhandschuhe. Es ist immer schnell mollig warm darin. Wichtig ist dabei auch, dass die Arme isoliert sind und nicht so viel Wärme verlieren, da sonst der Effekt verloren geht.
Der Räumdienst ist im Speckgürtel, wie auch bis ins Zentrum Hamburgs eine Katastrophe gewesen. Während man die Fahrbahn teilweise schnell räumte, wurde der ganze Schnee einfach auf die Radwege geschoben oder gekippt. Dadurch enstanden über Nacht gefährliche Radwege. Nach mehr als 1 Woche wurde der Zustand nicht verändert. Und wo geräumt wurde, kamen dann auf 500m 6 Platten gefühlt von Freunden und Bekannten.
Zitat: „Mitmenschen, die glauben Radfahrer haben im Winter nichts auf den Straßen zu suchen“
Das Problem haben wir in Hamburg zu jeder Jahreszeit.
Nun – Radln im Winter ist nie ganz einfach. In ländlichen Regionen werden die Radlwege in der Regel gar nicht geräumt – oder von Treckern intensiv genutzt. Also mit Wellblechpiste. die nicht befahrbar ist mit dem Rad.
Ausweichen auf die Autostrasse bedeutet stetiges Bad in der Salzlauge. So zwei Ketten pro Wintersaison werden fällig.
Wir hatten heftige Verwehungen in den letzten Wochen (Alb-Donau-Kreis) die selbst fahren auf der Strasse erheblich erschwerten.
Radl ausgerüstet komplett mit Spikes Reifen, Akku Reichweite bei Volladung nur noch um 75 bis 80 km – bei normaler Temperatur 115 bis 130 km.
Hallo Harry,
Du fährst ein Pedelec ich nehme an mit Heckantrieb. Mich würde interessieren wie es sich auf schneebedeckter Fahrbahn verhält bezüglich Spurhaltung und Ausbrechen des Hinterrades.
Interessant wäre für mich auch noch wieviel Wattstunden dein Akku(s) hat.
Vielen Dank und allzeit sturmfreie Fahrt!
Hallo Rovert,
ja, ich fahre mit dem Neodrives Antrieb im Heck. Auf glatter Piste ist die Gefahr vom Ausbrechen stets gegeben – mit ein Grund warum ich auch am Heck Spike Reifen montiert habe. Und grundsätzlich nur die niedrigste Unterstützungstufe wähle – es ist teilwiese nicht ganz einfach fahren zu können.
Habe den großen Akku mit 17,5 Wh – im Sommer bei angenehmer Temperatur schaffe ich mit viel Rekuperation schon mal 130 bis 145 Kilometer mit einer Akkufüllung.
Lastenrad Velolab ist mit Z20 Antrieb und aktuell nicht fahrbar. Es gibt keine 20″ Spike Reifen. Und bei der winterlichen Strecke rutscht das Vorderrad fix weg.
Gebe zu dass ich in den letzten Wochen nur wenig mit dem Radl gefahren bin – der Range Rover ist da halt einfach sicherer auf der Strecke unterwegs. Und zieht auch den großen Anhänger gut.
Schwalbe hat 20 Zoll Spikes im Programm. Den Schwalbe Marathon Winter Plus fahre ich seit Jahren.
Ich fahre täglich von Affing nach Göggingen 🙂 Und wollte dich schon nach deiner Bereifung fragen, da es mein erster Winter ist und ich noch etwas unsicher bin. Leider gibt es die nicht für meine 27,5“
Hallo Katrin, das ist ja ein ganzes Stück, dass Du da täglich zurücklegst. Bei 27,5 Zoll ist das Angebot leider nicht so groß. Von Schwalbe gibt es den ICE Spiker Pro (Spikereifen) in dieser Größe. Aber auch der Top Winter Contact II Premium ist in 27,5 Zoll erhältlich. Ich fahre hinten den Winterreifen und vorne mit Spikes. Gruß Andreas
Vielen lieben Dank für deine Antwort! Mir gehts da wie dir. Ich wundere mich über die Kommentare „wie man bei der Kälte Fahrrad fahren kann“ und selbst stehen Sie auf A8 und B17 im Stau. Da bin ich mit dem Rad nicht wesentlich langsamer.
Vor den Ice Spikern habe ich etwas Respekt auf blankem Teer aber die Conti habe ich auch schon ins Auge gefasst. Habe mir auch schon die Retyre angesehen. Aber dann erklären mich die Kollegen für komplett Gaga, wenn ich mir Reißverschluss Reifen zur Arbeit komme 🙂
🤣 Das mit dem Gaga ist das Eine, ich glaube nur nicht, dass das System langlebig ist. Salz setzt den Bauteilen ganz schön zu. Der Reifen wird dann sicher auch höher. Bei mir würde er gar nicht durch das Schutzblech passen. Solange es nicht wirklich glatt ist, ist der Conti eigentlich die richtige Wahl. Evtl. Lohnt sich ja für vorne ein zweites Komplettrad, dann kannst Du den Spikereifen nur an wirklich harten Tagen einbauen.
Danke Harry für die schnelle Nachricht. Ich bin am Überlegen ob Ich mir ein Utopia Rad mit Frontmotor kaufen soll und sehe mich aufgrund deiner Erfahrungen bestärkt das es wohl gar nicht so verkehrt wäre. Die haben auch dicke Akkus seitlich am Gepächträger.
Schönen Tag noch!
Hallo Andreas,
danke für deinen schönen Bericht. Mein Arbeitsweg ist ja nur ca. 4 km lang. Den fahre ich fast immer mit einem strassentauglichen Mountainbike (ohne E-Unterstützung). Diesen Winter habe ich erstmals die Schwalbe Ice Spiker pro montiert. Diese Reifen sind ein Wahnsinn. Auf Asphalt sehr laut, aber dafür gibt es auf Eis absolut kein Rutschen. Ich traue mir zu behaupten dass ich da sicherer als mit dem Auto unterwegs bin. Wie man aus den Berichten davor lesen kann, ist tieferer Schnee für Radler schlecht. Da ist der Gripp weg. Ganz schlecht ist wenn dann noch Salz gestreut wird und so ein Sulz entsteht. Da braucht man dann mit dem Radl etwas mehr Platz weil es einfach ein wenig rutscht, und das ist mir dann aufgrund der Uneinsicht der PKW lenkenden zu gefährlich. Da muss ich dann mit meinem Quad fahren (Auto haben wir nur eines und das braucht meine Frau). Radwege gibt es bei uns am Land keine. Zur Erklärung, ich bin im Norden von Österreich (Mühlviertel) in einer Höhenlage zwischen 800 und 900 Meter zu Hause.
Nichts desto trotz liebe ich es im Winter zu radeln, auch wenn es bei -15°C (so kalt ist es ja nur manchmal) sehr sehr kalt im Gesicht ist (den restlichen Körper kann man ja gut einpacken und es handelt sich ja nur um 4km Weg). Diese Stille die der Schnee macht, der winterliche Geruch der Natur, das beruhigende wenn es schneit, usw. usw, ich liebe es. All diese Eindrücke bleibei einem im PKW vorenthalten, und weil mich meine Kollegen oft komisch anschauen wegen der Kälte, sage ich immer „mir ist nicht kalt, ich bewege mich ja, du sitzt im Auto“.
Ach ja, wenn ich etwas zu transportieren habe bin ich natürlich mit dem Load unterwegs, das vorne und hinten mit dem Schwalbe Marathon Winter mit Spikes ausgestattet ist und auch perfekt im Winter ist.
LG Rudi
Gerne 😉
Hallo Andreas! Durch den Winter komme ich mit einem Fahrradhelm mit Visier, Magnetbefestigung. Das Beste was ich bisher hatte und habe… Visier in klarer oder getönter Ausführung. Keine „gefrorenen“ Augen, kein Beschlagen, keine „Viecher“ in den Augenwinkeln. Unter dem Helm ein Gorehauberl, wasserdicht und warm. Die gefrorenen Finger gehören seit diesem Jahr auch der Vergangenheit an, beheizbare Handschuhe sind die Abhilfe gegen kalte Finger. In 5 Stufen digital regelbar, ausgestattet mit 2 kleinen Akkupack mit 7,4 Volt. Bis 2-3 Grad Minus komme ich mit der kleinsten oder 2. kleinsten Stufe aus, ein Traum. War zwar skeptisch durch diverse negative Rezensionen, aber die Praxis sieht bisher gut aus. Mit dem Akku schaffst bei Stufe 2 ca. 8 Stunden. Ich habe noch selbstgebaute Akkupack als Reserve mit 2 x 18650 Zellen plus BMS aus einem alten Fahrradakku, die schaffen noch 4 Stunden und sind am Handschuh leicht zu tauschen. Früher hatte ich aus der Motorradzeit 3 Fingerfäustlinge, nach 10 -20 km sind die Finger taub…. Jetzt schaffe ich bis -10 Grad ca. 40 – 70 km im Winter je Schneelage. Ich fahre übrigens ein Trekkingrad, selbst umgebaut auf ein e-Bike mit einem 600 Watt (verpönten) Frontmotor, ohne proprietären Computerquatsch mit Handregler. (in Österreich erlaubt -25 km/h). Mein 860 Wh 36 v Akku schafft im Winter ca. 80 – 120 km. Der Frontmotor war die beste Idee meinerseits, jetzt fahre ich ein Allrad – Trekkingrad. Gerade im Schnee, Eis mit oder ohne Spikes, auch im Matsch oder Morast optimal. Wenn man damit fahren kann, ein Traum. (seit 14 Monaten umgebaut, runde 12400 km gefahren in dieser Zeit, Ganzjahresfahrer. Noch immer dieselbe Kette (ist aber jetzt schon im roten Bereich) und Ritzel, noch immer die gleichen Reifen…. 🙂
Andreas! PS: danke auch für deinen tollen Bericht…. 🙂
Hallo Oskar, sehr gerne und danke für Deinen Kommentar 😊